Esther änd Dominik ar going tu Niusiländ. Änd hir is sö pleis tu ried all sö sings dät dei häf egspiriensd. Fönni storis, brefteiking ädwentschörs änd matsch mor. Iur komments ar wellkom of kors!

Mittwoch, Dezember 26, 2007

Leider...

...müsst ihr noch lange auf Fotos warten. Hier macht das Internet nicht so wie ich will und alles benimmt sich ein wenig seltsam...

Merry Xmas!!!

Frööööööööööööööhliche Weihnachten! Ho ho ho! Wir sind hier in Dunedin, der Stadt auf der Südinsel von der die meisten Touristen keine Ahnung haben, wie man ihren Namen ausspricht. Darum hier, von mir, für Euch, Touristenenglisch für Fortgeschrittene, Teil 1: Dunedin = Da-Nie-Dn. Und nicht Dönndinn, gell!

Hier in der Jugi, die übrigens gar hübsch anzusehen ist, so ein alter Fachwerkbau in dem man sich wunderbar verirren kann, ist zur Zeit Esther am Werken. Und ich? Ich backe Weihnachtgutzi für die Gäste, (und wenn diese *"@!& Internetverbindung hier besser wäre, dann könnte ich auch Bilder hochladen), die scheinbar gut ankommen. Die Japaner haben sie auf alle Fälle schon fotografiert und zwei kleine Knirpse haben sicher schon je 20 Stück verdrückt.

Ja, und damit kommen wir zu einer langen Sammlung von Kurzgeschichten, was wahrscheinlich zur Folge hat, dass das der längste Blogeintrag der Welt wird. Es soll da Preise geben. Oder am Ende beschneidet mich der Provider. "Sis blogentri is su long, iu will häf tu rimuf sam kontent". Wir werden ja sehen.

1. Geständnis: Ich bin schwach geworden. Nachdem mir mein Bruder (ist alles seine Schuld!) sein Nintendo DS gezeigt hat, da sind da plötzlich Kindheitserinnerungen wach geworden. Super Mario! Tetris! Zelda! Und das verblüffende: Esther war auch angetan davon. Also los, dahin wo's elektrische Geräte gibt, und dem Herrn gesagt, dass ich auch so eines will, in weiss. Das hat dann mal Esther gekriegt. Man weiss ja nie. Vielleicht ist es ja doch nicht so das. Also mal Esther testspielen lassen. Aber der hat's gefallen und kurze Zeit später hab ich mir auch eines geholt. Jaja, spottet nur, aber ich sage Euch, die Dinger machen Spass. Jetzt können wir abends auf dem Sofa sitzen und per Funk gegeneinander Wettrennen fahren!
2. Backen: Der aufmerksame Leser und Kenner dieses Blogs wird sich erinnern: letztes Jahr war Dominique zu Besuch und wir haben eifrig Gutzi gebacken. Während die Spitzbuben gar hübsch anzusehen waren, sind die Brunsli im Ofen zerlaufen. So was habe ich noch nie gesehen und mein Papa hat mir dann gesteckt dass das Geheimnis in der Kühlung liegt. Also habe ich mir dieses Jahr ein Kühlgebläse gekauft und die Wohnung auf behagliche 12 Grad runtergekühlt. Mit blauen Lippen und zitterenden Fingern habe ich den Teig zubereitet und mich dann fürs Auswallen sogar ins Tiefkühlfach des Kühlschrankes zurückgezogen, nur so zum Sichergehen. Vor dem Backen habe ich dann die Brunsli noch mit flüssigem Stickstoff übergossen. Es hat dann natürlich ein wenig gedauert, bis der Ofen auf 150 °C (alter Trick von meinem Grossmueti: Brunsli nur trocknen, nicht backen!) hochgefahren war, aber dann, schnell hinein, meine Fingerbeeren klebten am Blech und rissen ab, egal, Ofentüre zu und ab dafür! Und in der Tat: die Brunsli waren perfekt. Auch geschmacklich, denn dank Esthers Papa hatten wir ja noch eine Flasche Willisauer Kirsch im Schrank, und davon habe ich üppig in den Teig gekippt. Das hat vielleicht auch als Frostschutzmittel geholfen den Teig bei -30 °C noch geschmeidig zu halten.
3. Getier: wir haben am Sonntag eine Wildlifetour gemacht! Dunedin ist bekannt für seine Albatrosskolonie. Und diese Vögel sind wirklich imposant. Riesig! Erst denkt man ja: "och, sind das aber grosse Möwen" aber dann, wenn sie näher kommen und mit den Zähnen fletschen und ihre Krallen ausfahren über deinem Kopf vorbeirauschen, dann sind sie deutlich grösser. Und ruhiger. Flügelschlagen? Wieso? Gliding ist angesagt und so cruisen sie ganz gemütlich durch die Gegend. Das Landen ist nicht so elegant, aber geht gerade noch. Danach gings dann weiter zu den Pinguinen. Hier gibts Gelbäugige Pinguine, und abends kommen die an Land, watscheln über den Sand und ziehen sich in ihren Nester zurück. Sehr süss. Allerdings sind sie auch manchmal ein wenig doof. So wieder der eine junge Pinguin, der mitten auf dem Weg stand und sehr konsterniert war, dass da jetzt 15 Touristen durch möchten. Er hat uns ungläubig beäugt mit seinen gelben Augen und als wir dann mal vorsichtig näherkamen, da hat er sich entschlossen so schnell es geht davonzuwatscheln. Naja, so schnell das auch geht, wenn man ein Gelbäugigier Pinguin ist. Nach drei Metern blieb er atemlos stehen, drehte sich um und "Mist, die sind ja immer noch da!" Also schnell weitergewatschelt, den Weg runter. Dann wieder umdrehen "Scheisse, immer noch, das kann doch nicht sein, dass die denselben Weg nehmen wie ich!" Unser Guide meinte dann, das würde nirgends hinführen und so sind wir ab ins hohe Gras und haben den Pinguin mal kurz umrundet. Das hat der nicht ganz verstanden, nahm es aber dankbar zu Kenntnis. Unten am Strand hatte es auch Seelöwen und Pelzrobben. Die haben wir gehäutet auch noch begutachtet und sind dann in die Dünen und haben uns auf die Lauer gelegt, damit wir die Pinguine beim Heimkommen beobachten können. Dabei sind wir noch beinahe über einen Seelöwen gestolpert, der sich da in den Dünen verkrümelt hat.
4. Ente: Gestern gab's Canard a l'orange. Ich hatte ja noch nie so richtig Ente, aber das war ja was! Superlecker. Esthers Chef hier, der Larry, der hat uns zu Weihnachten bekocht. Mjam. So gab es auch hier ein wenig Weihnachtstimmung und jetzt habe ich gerade "Jauchzet, Frohlocket" vom Weihnachtsoratorium von Bach voll aufgedreht, und das hilft auch.
5. Uff. Mehr kommt mir jetzt gerade nicht in den Sinn.

Montag, Dezember 17, 2007

Ein normaler Sonntagnachmittag

Esther ist zur Zeit auf Geschäftsreise in Dunedin. Und damit hindert mich nichts mehr daran, ganze Wochenenden im Labor zu verbringen... Was ich da so tue ist für mich zwar spannend, aber andere Leute fallen oft in komaähnliche Zustände wenn ich versuche denen zu erklären war die Induktion von Prophagen mit Mitomycin C zur Rettung des Planeten beiträgt. Da bin ich natürlich froh, wenn ab und zu Dinge geschehen, die auch die breitere Leserschaft ansprechen. Gleich vorneweg: was jetzt kommt ist nicht appetitlich, aber ihr habt die Bilder wahrscheinlich eh schon gesehen...

Da klopft es doch an der Labortüre und der Herr von der Security erkundigt sich nach dem grossen Kühlschrank, er soll den schon mal aufschliessen, damit da nachher ein Delphin reinkann. Ein was bitte?! Ein Delphin.

Der Delphin war ein ausgewachsenes Weibchen, das tot am Strand lag. Es wurde gemeldet und weil nebenan ein Marinbiologin arbeitet, die sehr daran interessiert ist, alles über die Todesursache von dem Delphin herauszukriegen, wurde es ruckzuck zu uns gebracht. Da lag es dann auf dem Parkplatz, roch ein wenig fischig und rührte sich nicht mehr. Sah aus wie ein grosses Stück Gummi. Karen, das ist die Marinbiologin, hat dann Säge und Kneifzange ausgepackt und ist dem Tier zuleibe gerügt.

Wahrscheinlich ist es mit einem Boot kollidiert, hat dann das Bewusstsein verloren und ist ertrunken. Dabei ist auch ihr Junges ums Leben gekommen, das ansonsten wahrscheinlich eine Woche später zur Welt gekommen wäre. Ein Delphinchristkindlein also. Beziehungsweise eben nicht. Am Ende standen dann 10 blutverschmierte Plastiksäcke mit Delphinteilen in unserem Kühlschrank (er ist gross, der Kühlschrank) und rochen weiterhin fischig.

Das Kleine ist derweil bei -80 Grad eingefroren. Das wird noch genauer angeschaut. Karen hat selten die Chance, Mutter und Kind gleichzeitig untersuchen zu können. Und hier kann sie nun überprüfen, wieviel Umweltgift im Speck der Mutter ist, und wieviel davon das Kind schon vor der Geburt abkriegt.