Esther änd Dominik ar going tu Niusiländ. Änd hir is sö pleis tu ried all sö sings dät dei häf egspiriensd. Fönni storis, brefteiking ädwentschörs änd matsch mor. Iur komments ar wellkom of kors!

Freitag, Juni 30, 2006

Des Strohwitwers neunter bis vierzehnter Tag - leichtsinnige Eskapaden

Dumm, unüberlegt, unnötig, gefährlich. Lauter Attribute die auf mich zutreffen wenn ich Marc und Sandras Anweisungen Folge leiste. Aber es bleibt mir nichts anderes übrig. Ich habe von ihnen ein hübsches Jäckchen zum Abschied nach Neuseeland erhalten, mit der Auflage, es aber ja auch während der Fussball-WM zu tragen. Und zwar sichtbar. Was tut man nicht alles für seine Freunde... Bis jetzt ist das Unternehmen zum Glück gut verlaufen. Im Labor hat man sich sehr tolerant gezeigt (was vielleicht auch daran liegt, dass Pete "Ich-kann-alle-Rugby-Resultate-seit-der Besiedlung von Neuseeland-auswendig" Meintjes, zur Zeit Ferien macht). Und im Pub ziehe ich das Jäckchen SICHER NICHT an. Ich bin ja nicht lebensmüde. Nein, es würde wohl nichts schlimmes passieren, aber unter Umständen sähe ich mich giftigen Kommentaren biertrinkender Auckländer ausgesetzt, die ich erstens wegen dem Neuseeländischen Nuscheldialekt nicht ganz mitkriege und die zweitens eine Diskussion einleiten an deren Ende ich wahrscheinlich eine Runde schmeissen müsste. Also lasse ich dass. Aber morgen früh um drei, da gehe ich sicher Ger-Arg schauen. Und vielleicht trage ich sogar das Jäckchen unter meinem Faserpelz...

Esther gehts wie gehabt blendend. Sie reist von Naturwunder zu Naturwunder und nähert sich Queenstown, der Endstation der Reise.

Samstag, Juni 24, 2006

Des Strohwitwers achter Tag - Fussballfeinde

Um sechs Uhr vom Wecker aus dem Schlaf geholt. Kalte Wohnung. Schnell unter die heisse Dusche und Müsli runterschlingen. Dann ab in den warmen Pub. Dort wartet ja das Spiel Schweiz-Korea auf mich. Ich sehe mich schon inmitten von wogenden Koreanern. Ah, da ist er der Pub, schnell durchs Fenster auf den Schirm gelinst und... Was!? Wer trägt denn da blaue Trikots?? Frankreich?! Togo?! Wer zum Teufel hat diesen idiotischen Entscheid gefällt??? Ist ja wirklich super. Sechs unrasierte Franzosen und ich. Toll. Das lohnt sich ja auch für den Pub. Trinken ja eine Menge weg, so sechs Franzosen. Halloooo!!! Es gibt wohl nirgends soviele Koreaner ausserhalb von Korea und ihr zeigt Fra-Tog? Aber alles Ärgern hilft nichts. Kaffee bestellen und die 90 Minuten absitzen, schliesslich zeigen sie nachher das Spiel als Wiederholung. Immerhin konnte ich 90 Minuten lang darüber nachgrübeln, ob Zidane wirklich gebraucht wird, oder ob "les bleus" ohne ihn nicht befreiter aufspielen. Aber eigentlich war es mir egal. Endlich! Die Schweiz. Ob sie wohl...? Doch nach dem ersten Tor tippt mir bereits der Barkeeper auf die Schulter und meint er würde jetzt schliessen. Sind denn die alle bescheuert hier!? Dann bleibt mir ja gar nichts anderes mehr übrig als im Labor den Compi anzuwerfen und Spiegel Online abzufragen. Immerhin noch ein wenig Spannung. Irgendwie. Ein ganz klein wenig. Dummerweise öffne ich vorher mein Mailprogramm und das ladet automatisch ein Mail der Uni Basel runter dass man nächsten Montag das Spiel Ukraine-Schweiz... Mist! So wollte ich das nicht erfahren!

Und ein Gruss von Esther (erfinde ich jetzt mal so). Sie ist kurz von einem Fieber flachgelegt worden, aber heute steht sie schon wieder auf den Beinen und reisst Bäume aus!

Freitag, Juni 23, 2006

Des Strohwitwers dritter bis siebter Tag

Ja, ich lebe noch. Und dieses Leben habe ich zwischen Labor, Pub und Bett verbracht. Ziemlich hart. Insbesondere, weil 24 Stunden für obiges Programm nicht reichen und sich mein Schlaf-Wachrütmus dermassen verschoben hat, dass mein Biorütmus das gar nicht mehr lustig fand. Gestern habe ich dann die Notbremse gezogen und jetzt bin ich wieder "back to normal".

Esther ist mittlerweile in Wellington angekommen. Sie schickt mir immer SMS (die hier übrigens text messages heissen. "Oh, I received a text!", "I will text you, as soon as I know more", benutzt also auf keinen Fall das Wort SMS, bloss weil ihr meint, dass short message system ja sicher aus dem englischen Sprachraum kommt. Dasselbe gilt ja auch fürs Händi, das heisst hier mobile!) und erzählt, was sie gerade tolles gemacht hat. Heisse Therme hier besucht, Vulkantal da erkundet, Outdoorkleidung gekauft... So genau wollte ich das gar nicht wissen!

Es ist schweinekalt hier in Auckland. So etwa 12 Grad. Und regnerisch. Für Aucklander ist das so etwa das maximale an Winter, was sie sich vorstellen können. "I am freezing my ass off" kommentierte das Jenna heute morgen und schälte sich aus dem Wintermantel. Das Problem ist eben, dass ohne Zentralheizung und Doppelverglasung 12 Grad doch recht kalt sind. Ich würde sogar sagen, dass die Durchschnittstemperatur, die ich hier im Winter erfahre (also drinnen und draussen) unter der eines Schweizer Winters liegt. Ganz einfach weil man da wenigstens ein warmes Zuhause hat. Aber so übel ist es jetzt nicht. Will mich mal nicht beklagen.

Was noch? Ah ja, gestern hatte ich einen neuen Schwierigkeitsgrad beim Autofahren gemeistert: mit verbundenen Augen auf der Queen Street. Ne! Ich kann jetzt ohne Nachkorrigieren in unserer Garage einparkieren. Warum das erwähnt werden muss? Weil es wirklich nicht ganz einfach ist. Die Garage ist recht knapp geschnitten und man muss gefährlich nahe an den anderen Autos vorbeikurven, aber dann ist man drin. Sogar wenn der Parkplatznachbar an der Grenze seines Abteils parkiert hat. Haste gehört Esther? Es geht!

So, und jetzt gehe ich mal zurück ins Labor und rühre ein paar Nährbouillons an, damit die Bakterien was zu essen haben. Bis bald.

PS: Noch was Letztes: Ein Glück, dass soviele Koreaner hier in Auckland leben. Damit ist Neuseeland wahrscheinlich das einzige Land ausser Korea und der Schweiz, das der Liveübertragung des Spieles Korea-Schweiz gegenüber Frankreich-Togo den Vorzug gibt!

Montag, Juni 19, 2006

Des Strohwitwers zweiter Tag - ethnologische Betrachtungen

Gäääähn! Herrjemine, Fussballspieleschauen macht müde. Ich habe es tatsächlich fertiggebracht, um halb vier aufzustehen (bin ganz stolz auch mich) und in den Pub zu pilgern. Dort war auch schon eine Handvoll Fans zugegen - Brasilianer und Australier. Die Brasilianer alle in gelb-grünen Ronaldo-T-Shirts und natürlich in bester Feierlaune, die Australier eher so langhaarig-, surfer-, hängermässig mit dunklen Kapuzenpullis. Und ich mittendrin. Die Brasilianer kommentierten jeden Ball mit "AAAAhhhhh!", "OHHHHH!" und "Ueppaaaaaa!!!" und jubelten wenn der Ball schon nur in der Nähe des gegnerischen Tores war.

Ganz anders dann ein paar Stunden später. Es ist sechs Uhr, Korea tritt gegen Fronkreisch an. Zwei, drei verprengte Französinnen und Franzosen, ansonsten lauter Koreanische Jungs mit ihren Freundinnen. Einer mit Schal: "Fighting Korea!" und wenn es zu Torszenen kommt, dann hört sich das so an: "Quiiiick!", "Ihhhh!", "Uhhh!" und wenn der Keeper den Ball hält gibt es artigen Applaus "Klapper, klapper!" Aber irgendwann konnten sich auch die sonst so zurückhaltenden Koreaner nicht mehr bremsen. Mit dem Ausgleich hüpfen sie von den Stühlen und klatschen sich gegenseitig in die Hände. Dann aber wieder schnell hingesessen.

Mal sehen ob es heute abend ein paar Togoer (Togoesen? Togoker? Togonten?) hat. Die können sicher auch gut feiern. Werden sie aber keine Gelegenheit dazu haben...

Und der Preis für die Nummer 5000 geht an Bröder_C! Juchu! Und von Esther kann ich Euch ausrichten, dass sie jetzt in Rotorua ist, das Spiel Korea-Frankreich auch gesehen hat und in ihrem Rucksack meinen Palm wiedergefunden hat (den ich seit zwei Monaten vermisse)!

Sonntag, Juni 18, 2006

Des Strohwitwers erster Tag

Huuu habe ich auf den Putz gehauen! Eine ganze Kiste Bier alleine getrunken, sieben Pack Zigaretten weggequalmt und allen Frauen hinterhergepfiffen!

Na. Um ehrlich zu sein, ich bin so spät vom Labor heimgekommen, da wollte ich nur noch schlafen. Heute dann Spiegeleier mit Speck, die WM-Zusammenfassung auf TVone, und dann ab ins Labor, mit den Bakterien spielen. Und wenn ich mich beim Verdünnen der Viren nicht verrechnet habe, dann kann es morgen gleich weitergehen. Dummerweise bin ich mir mittlerweile ziemlich sicher, dass ich mich verrechnet habe... Zu dumm.

Aber heute Nacht, da habe ich mir fest vorgenommen um halb vier aufzustehen. Dann gehe ich schauen, was Brasilien mit den Australiern anstellt. Links seht ihr, wie es beim Spiel Deutschland gegen Dings, ähm, Polen ausgesehen hat. Das wahr um sieben Uhr morgens und der Pub war voll mit Deutschen. War recht lustig, wenn man beim Anstehen fürs Bier einem auf die Füsse getreten ist konnte man einfach "'Tschuldigung" sagen, und der andere brummelte "geht schon". Der Pub macht das übrigens recht schlau. Die haben die ganze Nacht offen (die Spiele beginnen um 1, 4 und 7 Uhr in der Früh) und bietet zu jedem Spiel "all you can eat" für 15$ an. Während den ersten zwei Spielen kann man sich Käseküchlein, Shepherds Pie und Fritten reinziehen und beim letzten Spiel gibts Rührei, Speck und Kaffee. Mjam! Schnell heim, schlafen und dann ab in den Pub!

Und Esther hat ein SMS geschrieben. Geht ihr prima. Sie ist bereits auf dem Flughafen Los Angeles (*lach*), nein, in Coromandel natürlich. Sorry, wenn ich gestern jemandem einen Schrecken eingejagt habe (oder falsche Hoffnungen gemacht), manchmal muss ein wenig schwarzer Humor einfach sein.

Samstag, Juni 17, 2006

The bachelor diaries - part I

Esther ist weg. Und ich bin wieder allein allein.

Die letzte Woche war recht stürmisch. Prüfungsstress von Esther, Misserfolge im Labor, und dann war es irgendwann zuviel. Wir haben uns heftig gestritten und jetzt ist Esther bereits auf dem Weg zurück in die Schweiz. Ich weiss noch immer nicht was eigentlich passiert ist.









































ERWISCHT!!! Die obige Geschichte ist nur teilweise war. Alles stimmt bis auf den Streit und was darauf folgte. Esther ist tatsächlich weg. Sie macht Ferien. Wie das kam? Nun, da waren diese beiden Gschpönli von Esther, die vorhatten, mit einem Auto ein wenig durch Neuseeland zu touren. Und dann war da ich mit dem Vorschlag: "Sag mal, geh' doch mit denen mit. Ich bin mir sicher Du fändest das toll, und die zwei hätten auch nichts dagegen. (Und ich kann im Labor arbeiten so lange ich will ohne ein schlechtes Gewissen zu haben)" Und jetzt ist Esther unterwegs für zwei Wochen, bis sie dann mit dem Flugi von Queenstown wieder zurückkommt.

Inzwischen versuche ich hier die Festung zu halten. Wohnung sauber halten, Einkaufen, zeitig aufstehen, alles Dinge die irgendwie nicht so einfach sind, wenn man alleine ist. Dafür kann ich ein wenig irre Dinge tun. Zum Beispiel am Samstag abend um 10 im Labor werkeln und danach ein Fussballspiel schauen gehen im Pub. Iran gegen Portugal? Na, vielleicht gehe ich auch schlafen und stehe um sechse auf um zu sehen, wie Italien den USA zeigt wo der Bartli den Most holt. Dann kann ich Bier zum Frühstück trinken. Ist auch schön. Ein Frühschoppen.

Montag, Juni 12, 2006

Glück im Unglück

Bin heute früh aufgestanden. Um sechse. Also für euch gerade dann, als ihr alle noch zugeschaut habt, wie Angola von Portugal aufs Dach gekriegt hat. Glaube ich auf jeden Fall. Egal. Ich also guter Dinge ins Institut, pfeif, Bakterien hervorgeholt und ein paar Messungen gemacht. Da plötzlich: Biep biep. Pfüüüüüh! Und alle Maschinen haben ausgeatmet. Licht aus. Stille. Dunkel. Und tschüss! Ich wusste, dass unser Gebäude an einer sehr dünnen Leitung hängt, und dass es im Winter da schon mal knapp werden kann. Also warten und Kaffee trinken. Ach nein! Die Kaffeemaschine ist natürlich auch tot. Tja, also warten. Dann ist Jenna eingetrudelt und hat erzählt, dass es nicht nur dieses Gebäude ist. Ganz Auckland liegt flach! So haben wir uns die Zeit mit dem Galgenspiel vertrieben. Ist auch schön. Später haben wir dann auch rausgekriegt dass zwei Dinge am Notstromaggregat hängen: Die minus 80 Kühlschränke und die Kaffeemaschine...

Irgendwann ist dann Paul aufgetaucht und hat die Post mitgebracht: Ein Päckchen mit Schokolade von Esthers Eltern und ein Päckchen mit Schokolade von Esthers Bruder (Wenn meine Familienmitglieder jetzt hellhörig werden, dann kann mir das nur recht sein :-). An dieser Stelle herzlichen Dank! Ist das nicht super? Jo, dasch wörkchli supa... (Zitatequiz! Wer weiss es? Und gleich noch eins:) Es isch würkchli supa, nei, würkchli. (Na?)

Am Mittag ist dann der Saft wieder geflossen. Aber da war ich schon auf dem Nachhauseweg. Weil ich DARF nicht an der Uni arbeiten, wenn Stromausfall herrscht: Sie können dann meine Sicherheit nicht gewährleisten. Also dann, ein wenig Schreibarbeit im trauten Heim ist auch ok. Nur für Esther war es nicht so toll: Sie hätte heute eine ihrer Abschlussprüfungen gehabt (und das sagst du jetzt? So quasi im Nebensatz!?), jetzt hat sie am Mittwoch dafür dero vier... Wer hat, dem wird gegeben.

Aber, wieso fällt eine Prüfung aus, wenn doch Papier und Bleistift keinen Strom brauchen? Hm! Es war die "Listening" Prüfung! Und damit der CD Player läuft, brauchts Strom. So ist das.

Sonntag, Juni 11, 2006

Rugby

Gestern Abend war grosser Rugbyabend. Natürlich ist zur Zeit die Fussball WM am Laufen, aber hey, wir sind in Neuseeland, da ist Rugby nunmal einfach wichtiger. Insbesondere wenn die All Blacks spielen. Die All Blacks sind das Nationalteam von Neuseeland. Die All Blacks sind umwerfend! Grosse, breite, starke Mannen. Und wenn die Rugby spielen, dann muss man den Sport einfach lieben. Das beginnt schon vor dem Spiel, wenn sie mit dem Haka den Gegner in Furcht und Schrecken versetzen: Die All Blacks stehen in der Mitte des Feldes, es ist still. Dann schreit einer mächtige Worte in einer unverständlichen Sprache und die anderen antworten. Sie stampfen und schlagen auf ihre Oberschenkel und reissen Grimassen, es ist herrlich archaisch!
Ka mate, ka mate!
Ka ora, ka ora!
Ka mate, ka mate!
Ka ora, ka ora!
Tēnei te tangata pūhuruhuru
Nāna nei i tiki mai whakawhiti te rā!
Ā upane, ka upane!
Ā upane, ka upane!
Whiti te rā, hī!
Und dann geht's los. Pure Kraft. Pass! Er packt den Ball, rennt so schnell er kann. Zwei Gegner stellen sich ihm entgegen. Mitten im Spurt wirft er den Körper erst nach links, ha! dann nach rechts, ha! und entwischt ihnen. Doch die Abwehr schliesst sich. Ballabgabe! Weiter! Nochmals Ballabgabe! Und dann treffen sie aufeinander. Zack, ein zwei-Meter Mann wird durch die Luft geschleudert! Und bereits werfen sich die anderen auf ihn. Baff! Baff! Ein Berg von Muskeln. Der Ball darf nicht gehalten werden. Da! Es geht weiter. Und schon wird er wieder vom Gegner gestoppt, doch hinter ihm stehen zwei weitere All Blacks die ihn einfach durch die gegnerischen Reihen durchdrücken. Und dann eine Täuschung. Der Körper dreht sich nach rechts, eine Ballabgabe wird vorgetäuscht, aber der Ball geht nach links. Genau im richtigen Moment zieht ein anderer Spieler vorbei, packt den Ball und bricht durch. Und obwohl sich ihm drei Gegner in den Weg stellen, sein Körper ist schon beschleunigt. Er fliegt, und schlägt hinter der Trylinie auf den Boden. Score!

Samstag, Juni 10, 2006

Satt und Warm

Am Donnerstag sind wir von David, dem Freund von Annina, dem Klassengschpönli von Esther, zum Nachtessen eingeladen worden. Wir haben und also mit Rotweinflaschen eingedeckt und sind dann abends nach Mount Eden, dem Vorort wo Davids Gastfamilie wohnt. Dort haben wir köstlich diniert und es uns dann vor dem Ofen gemütlich gemacht. Ihr müsst wissen, Wärme ist in Neuseeland zur Winterszeit ein seltenes Gut. Die Häuser haben keine Zentralheizung und einfach verglaste Fenster sind die Norm. Das führt dann dazu, dass bei uns jeden Morgen alle Fenster beschlagen sind und obwohl hier schon 14 Grad als "chilly" bewertet werden, reichen die durchaus auch aus um es zuhause ungemütlich werden zu lassen.

Darum haben wir uns auch eine Heizung zugetan. In jedem Elektrofachhandel kann man hier diverse Stromfresser kaufen, die dann die Kälte aus dem Eigenheim vertreiben. Und so besitzen wir jetzt einen Oilfinheater von De Longhi (Werbeslogan: "Who can resist a good looking Italian?") der unsere Stromrechnung ein wenig in die Höhe treibt. Das Ding heisst zwar Oilheater, muss aber eingesteckt werden. Denn das Öl dient nur zum Verteilen der Wärme im Radiator. Wahlweise kann man auch Gasheizungen kaufen oder so Heizgebläse, aber irgendwie sieht der Oilheater doch vertrauenerweckender aus als die anderen Höllenmaschinen.

Mittwoch, Juni 07, 2006

Zolli

Eigentlich hat alles ganz anders angefangen. Am Pfingstmontag... Moment! Ich muss anders beginnen. Hier gibt es keinen Pfingstmontag. Dieser Tag wird hier aber auch gefeiert: Queen's Birthday. Die Königin Elizabeth II von England ist nämlich auch die Königin von Neuseeland und weil sie am 21. April 1926 geboren wurde, im April aber schon zuviele Feiertage sind (Easter, ANZAC day), wird ihr Gebi am ersten Montag im Juni gefeiert. So ist das. Alle haben frei und sind happy. So auch wir. Und wir hatten die feste Absicht (ich schliesse jetzt dort an, wo ich vorher abgebrochen habe), mit dem Schiff raus zu fahren und Wale zu beobachten. Die Organisatoren haben aber wegen schlechten Wetters das Unternehmen kurzfristig abgesagt. Links oben seht ihr ein repräsentatives Bild des Wetters an diesem Tag... Soviel dazu.

Was tun? Zoobesuch! Macht Spass und bildet. Zudem soll es da Kiwis geben. Ihr wisst schon, das inoffizielle Wappentier Neuseelands. Schwierig in freier Wildbahn zu finden, da nachtaktiv. Damit das im Zoo klappt mit dem Kiwi haben die kurzerhand ein paar der Vögel in einen künstlichen Wald gesteckt, der nachts von einer künstlichen Sonne erhellt wird und tagsüber von künstlicher Nacht verdunkelt wird. Dann noch ein paar Lampen mit Rotlicht, was der Kiwi nicht sehen tut, eine dicke Glaswand, damit der Kiwi nix hören tut und schon kann man einen Meter vor dem Vieh stehen und es beglotzen wie es im Boden ahnungslos nach Würmern und dergleichen grübelt. Eine feine Sache. Wir haben sogar ein Foto geschossen! Der runde Bollen in der Mitte ist ein Kiwi. Er steht mit dem Kopf (links unten) in Richtung Betrachter und sogar die Beine sieht man. Gelobt sei die digitale Fotografie! Es ging dann weiter mit allerlei seltsamem Getier. Da wäre zum Beispiel die Taube mit dem blutenden Herzen (Bleeding Heart Pigeon), die wirklich aussieht, als ob ein übler Täuberich ihr mit seiner Smith & Wesson eine Kugel verpasst hätte. Dann hatte es da Maras, Dinge die aussehen wie die Kreuzung von einem Hund und einem Hasen. Weiter ein paar Galapagosriesenschildkröten die so richtig aufgedreht durch ihr Gehege gerannt sind, und dann natürlich die üblichen Verdächtigen (um dieses hübsche geflügelte Wort einmal einzudeutschen), die in jedem Zoo rumlaufen.

Und beim Ausgang kann man Zoodünger kaufen: Eine potente Mischung aus Giraffen-, Zebra-, Rhinozeros-, Nilpferd- und Elefantendung aus eigener Produktion. Haben wir aber nicht gekauft.

Sonntag, Juni 04, 2006

Dining on top of a sea of diamonds

Von unten sieht der Skytower ja sooo dünn aus. Man glaubt gar nicht, dass da ein ganzes Restaurant drin Platz hat! Hat aber. Aber erstmal hiess es den Eingang finden. Der ist nämlich im Gebäude nebendran. Und im Untergeschoss. Das ist irgendwie nicht intuitiv (auch wenn das "Entry" Schild SEHR gross ist) und es dauerte dann ein wenig, bis wir im Lift standen. Der Moment ist übrigens recht cool, weil man darf den Lift nur betreten, wenn man im Restaurant Plätze reserviert hat. Man kann dann zu dem Herrn am Empfang gehen und sagen: "We have a reservation", dann wird man VIP-mässig zum Lift gewiesen. Der Lift hat teilweise einen Glassboden, damit man auch weiss, wie hoch es hinauf geht. In 190 Metern Höhe wurden wir dann empfangen und an einen Zweiertisch gebracht: Direkt an einer riesigen Fensterwand mit einer Aussicht die gigantisch ist. Man schwebt über Auckland! Und damit nicht genug. Das Restaurant dreht sich langsam um die Turmachse während wir es uns mit Martinis, Vorspeisen (für Esther ein dunkle Zwiebelsuppe, für Dominik ein Rauchlachssalat), einem Glas Sauvignon Blanc, der Hauptspeise (chicken supreme für Esther, lamb loin für Dominik), einem weiteren Glas Pinot Noir, und Kaffee und Schokoladentorte und weissem Schokoladensorbet gut gehen liessen, zog ganz Auckland in seiner Pracht an uns vorüber. Es dunkelte ein und die Stadt verwandelte sich in ein Meer glitzernder Juwelen. Wahrhaft königlich!

Samstag, Juni 03, 2006

Zur Winterszeit...

...wenn die Tage kürzer werden. Wenn die Eiszapfen von den Palmen hängen und ein kalter Wind durch Aucklands Gassen pfeift, dann nimmt man zur Mittagszeit gerne auch mal ein warmes Mahl zu sich. Links seht ihr so ein Beispiel. Eine Styroporschachtel, vollgepappt mit Maccaroni with vegetables. Da lacht der Gourmet! Na, um ehrlich zu sein, Esther hat hier den Lunch eines Mitschülers fotografiert. Wir ernähren uns da weitaus gesünder! Und bestimmt schmeckt unser Essen auch besser. Aber manchmal lockt das Zeug (die Scheisse, wie Baschi sagen würde) halt trotzdem.

Aber trotzdem. Winter bleibt Winter. Da sieht man dann auch Christoph schon mal mit verschränkten Armen dasitzen damit er nicht auskühlt und auch Irina deckt ihre Oberschenkel mit Pappe ab wie man das auch bei den Abfahrten an der Tour de France macht. Ist günstig und hält warm. Drum lacht sie auch noch, während Christoph schon Frostbeulen im Gesicht hat. Jaja. So ist das hier in der Winterszeit...

Freitag, Juni 02, 2006

Vorfreude

Der Skytower hat sein Kleid gewechselt. Blau ist out, weiss ist in. Warum? Vielleicht weil Esther und ich morgen abend im Drehrestaurant in 190 Meter Höhe (was uns, inklusive dem Hügel auf dem der Turm steht so etwa auf Strassenhöhe von Basel bringt) dinieren werden? Und warum dinieren wir da? Weil wir seit 7 Jahren zusammen sind!