Esther änd Dominik ar going tu Niusiländ. Änd hir is sö pleis tu ried all sö sings dät dei häf egspiriensd. Fönni storis, brefteiking ädwentschörs änd matsch mor. Iur komments ar wellkom of kors!

Mittwoch, Februar 28, 2007

wenn das WC leise klingelt...

Esther hat ein neues Taschentelefon. Das alte erkundet gerade Aucklands Abwasserkanäle...

Wer die Nummer 0064 21 232 61 73 anruft, der hört es vielleicht plätschern.

...und damit sei auch allen mitgeteilt, dass Esther eine neue Nummer hat, weil die Simkarte ist mitgeschwommen. Wer die neue Nummer gerne hätte, der soll ihr doch ein E-mail schreiben (und die eigene Nummer auch durchgeben).

Samstag, Februar 24, 2007

Koru

...so heisst der Farnwedel, der sich aufrollt. So macht das nämlich der Farn. Er entrollt sich. Das kann sehr süss aussehen. Und hübsch auch noch. Wer sich im Wald verlustiert, dem stellen sich diese Bischoffsstäbe immer wieder in den Weg, und was soll man dann auch anderes tun als sie abzulichten? Ist leider nicht ganz Anfängerfreundlich, so ein ein Korubild. Weil im Wald da ist es gar duster, ja zappenduster! Und das finden die vielen kleinen ISO-Tierchen im Fotoapparat nicht so supa. Und dann versucht man diese belichtungstechnische Herausforderung noch mit dem Makro ("weisch, muesch do uffs Bluemesümbol drugge, denn kasch ganz noch ane go") zu kombinieren, und die Resultate sind dann eben mau. Aber Digitalfotografie ist ja günstich, nä, da schiessen wir einfach so lange drauf los, bis immerhin eines der Bilder wahrscheinlich vernünftig ist.

Für die Maori bedeutet Koru natürlich auch irgendwas. Wen es interessiert, der soll doch bitte selber nachschauen. Soweit ich mich erinnere ist es ein Symbol für, ähm, Status und so. Männer lassen sich die Spirale auch gern mal aufs Gesicht oder das Hinterteil tätowieren. Und die Touris, vor allem die esoterisch angehauchten, die finden Spiralen dann ja sowieso toll. Weil alles ist im Fluss und der schnellste Weg zum Zentrum ist nicht der gerade und ein wenig wie Ying und Yang, und die soundso Indianer, die haben auch so was ähnliches und ist das nicht fantastisch wie diese Urvölker, obwohl sie soweit auseinander leben doch alle dasselbe bla bla bla. Oder wie der Neuseeländer sagt: Radiradira!

Aber wenn man das alles beiseite lässt, dann ist der Koru einfach schön anzusehen. Weil man doch sonst braunes, eingerolltes Zeug eher mit Verwelken assoziiert und nicht mit neuem Leben. Und dieser Gegensatz ist ungewohnt. So, das waren meine philosophischen fünf Minuten. Jetzt ist es aber an der Zeit, dass wir uns um unsere Gäste kümmern. Die nehmen uns ja dankbarerweise auch noch das regelmässige posten ab!

Mittwoch, Februar 21, 2007

Kumara chips

Gluecklich ist der, der sich mit leerem Bauch und hungrigem Sinn in einer Bar Neuseelands niederlassen kann. Denn dort erwartet ihn nicht nur eine laechelnde Vertreterin der Zunft des Servierpersonals, nein, die Schoenheit haelt ein Menue in ihren Haenden und darin steht geschrieben, dass sich der Gast gegen Entgelt dessen bedienen darf, was alsoda aufgelistet ist. Das da waeren die Kumarafritten mit Garlic-Aioli. Dieser Pleonasmus sei ihnen verziehen, wie sollen sie auch wissen, dass Aioli per Definition schon den Knoblauch mit sich bringt und damit das Garlic eigentlich ueberfaellig ist. Doch das ist dem Gast sowieso einerlei, denn hungrig ist er und weitgereist, und damit deutet er alsogleich auf ebendieses Angebot. Doch bevor er sich in der Schankstube niederlassen darf gilt es den Gegenwert der Fritten in barer Muenze dem Schankpersonal auszuhaendigen. So ist es nun mal in diesen Landen, erst will man was sehen, dann gibts die Speisen. Was soll man bestellen, um die Fritten herunterzuspuelen? Es bietet sich Bier an, am besten gleich ein Pint davon. Und hier sei der Leser darauf hingewiesen, dass die Bierlandschaft Neuseelands nicht ganz unkompliziert ist. Natuerlich gibts die grossen Marken, und einige davon sind gar nicht so uebel. Vor allem solange sie frisch gezapft und schaeumend genossen werden. Doch der Kenner (zu dem ich mich auf keinen Fall zaehle), dem schauderts, wenn er Tui, Speight's, Lion Red, Export Gold oder Steinlager sieht. Und sogar bei Mac's oder Monteith's verzieht er das Gesicht. Da muss es schon Moa oder Emerson's sein. Aber ich sage Euch, ein Abend mit diesen Bieren, das leert den Geldbeutel...

Dienstag, Februar 20, 2007

Schleimpilze

Wer am Lake Manapouri mit einem Boot ueber den Waiau River setzt, der kann den vierstuendigen Circle Track begehen. Die Wanderung fuehrt durch einen unglaublich schoenen Suedbuchenwald und die vier Stunden dort gehoerten wohl zum maerchenhaftesten, was ich seit langem erlebt habe.

Ich moechte aber nur von einer Begegnung erzaehlen: Der mit den Schleimpilzen. Wer genau hinschaut, der sieht manchmal knatschgelbe Flecken auf dem Waldboden. Und diese Flecken, die sind etwas unglaubliches. Der Organismus, den man da vor sich hat heisst Fuligo septica und ist ein Schleimpilz. Was ist es? Ist es ein Pilz? Nicht ganz, aber eine Pflanze ist es auch nicht. Die Schleimpilze haben ihren eigenen evolutiven Weg eingeschlagen als Pilze und Menschen noch ein und dasselbe waren. Und manchmal, da ist der Schleimpilz eine grosse Masse, eine grosse Zelle die alles in sich sammelt und vor sich her schleimt, und dann wieder trennt sie sich auf in viele einzelne Zellen und ist dann eher viele Schleimpilze als nur einer. Vielleicht hat so der Schritt stattgefunden, bei dem vor langer Zeit einzelne Zellen zusammengefunden haben um den ersten vielzelligen Organismus zu bilden.

Na, vielleicht erzaehle ich doch noch was anderes... Wer naemlich stehen bleibt, um den Schleimpilz zu fotografieren, der kriegt sofort Besuch, vom New Zealand Robin. Dieser neugierige Vogel huepft heran, schaut sich den Besucher an und wartet, dass dieses grosse Tier da Insekten vom Waldboden aufscheucht, die der Robin sich dann schnappen koennte.

Montag, Februar 19, 2007

Flat White

Neuseeländischer Kaffee, also der bereits gebrühte, jetzt nicht Bohnen die im Lande selbst angebaut werden, ich rede von dem, was man bestellt und dann in der Tasse serviert kriegt, Kaffee eben, der ist, entschuldigung, saugut. Der Neuseeländer ist ein Kaffeeaficionado. Und Kaffees werden hier mit Schmackes zubereitet. In den meisten Bars stehen diese grossen Espressomonster, ihr wisst schon, länger also hoch und tief, in rot oder blauem Lack, schweres Metall, chromglänzend, etc. Und dann hört man das Zischen des Dampfes, das Tock-tock-tock des, ja genau, von was eigentlich? Ich glaube wenn sie den Kaffeesatz weghauen. All das hört man und dann geht man zum Tresen hin und bestellt. Am besten den Flat White. Das ist ein (und jetzt sage ich sicher was Falsches, aber egal) Milchkaffee mit Milchschaum drauf. Vielleicht ist es auch ein Espresso der mit heisser Milch vermischt wird und zwar 7 zu 3 oder im Goldenen Schnitt, was weiss ich, am Ende ist eben doch ein Milchkaffee. Denn Rahm, also Sahne, das giesst der Neuseeländer nicht in seinen Kaffee. Entweder pur oder mit Milch. Gefällt mir, die Einstellung. Und pur kriegt man ihn entweder als Short oder als Long Black. Und wer es extravagant will, der bestellt einen Cappucino oder wie sonst alle diese Starbuckskreationen heissen die auf -ino enden. Aber die sind alle nicht wichtig. Wichtig ist nur der Flat White. Den bezahlt man auch sogleich, kriegt ein Ständerchen mit einem Wimpel dran, auf dem eine Zahl prangt, und das stellt man vor sich auf den Tisch. Nicht lange und schon wird einem der Flat White serviert. Wenn man Glück hat, dann ist der Barrista (ich glaube so nennt sich hier der, der den Kaffee brüht) ein Meister seines Faches und hat den Espresso durch den Milchschaum geschlängelt, sodass auf dem weissen Milchschaum ein schönes Farnblatt zu sehen ist. Das bewundert man angemessen, und dann kippt man ein Löffelchen Kaffeekristalle drauf. Das ist ganz grober brauner Rohrzucker, der dann langsam den Schaum nach unten drückt, durchbricht und gemächlich seine Süsse dem Kaffee übergibt. Nun schlürft man sich genüsslich durch den Schaum, die Zunge erschrickt kurz ob der Hitze des Kaffees der sich dahinter versteckt hat, nur um sogleich die Schmerzrezeptoren zu unterbrechen, damit die Kaffeerezeptoren in ganzer Stärke ins Gehirn feuern können. Und dann, dann geht man zurück ins Labor und versucht mit ruhiger Hand einen qPCR zu pipettieren, was dann natürlich nicht mehr geht.

Sonntag, Februar 18, 2007

Nur ganz schnell...

...dann bin ich auch schon wieder weg. Aber das hier ist wichtig fuer alle Neugierigen: Es koennte sein, dass sich auch hier interessante Geschichten ueber uns finden...

Lake Tekapo

Wer von Christchurch aus aufbricht, den Mount Cook zu besuchen, den fuehrt der Weg am Lake Tekapo vorbei. Unsere Reisefuehrer haben alle unisono geschwaermt wie unglaublich dessen Farbe waere und ueberhaupt. Wie ihr sehen koennt hat es auch das Wetter mit uns extrem gut gemeint und hat die Wolken schoen hinterm Pass zurueckgehalten. Der See ist in der Tat unglaublich schoen. Die Farbe ist irgendwie nicht von dieser Welt und der See laedt natuerlich, trotz kalter Gletscherwassertemperaturen, zum Bade ein. Also haben wir ein Paeuschen eingelegt, haben uns am Seeufer niedergelassen und erst mal lecker Mittagessen zubereitet. Der See gehoerte uns alleine, eingerahmt von schneebedeckten Bergen und eine friedliche Stille verbreitend. Doch dann, dann machten bald einmal die ersten Reisebusse halt und entluden ihre Fracht. Die Touristen tummelten sich schon bald am Ufer und bestaunten, wie auch wir, die Farbenpracht des Tekaposees. Duerfen sie ja, der See gehoert ja nicht uns alleine (obwohl, irgendwie waren wir eben doch die ersten...). Und dann geschah es: Im naechsten Bus war eine japanische Reisegruppe versteckt, die gruppendynamisch sehr entusiastisch daherkam und mit der Praezision wie sie nur japanischen Touristen eigen ist alles mit ihren Digikameras ablichtete was sich irgendwie als Sujet anbot. Die Aura des Japaners, seine Bubble, wie der Englaender auch sagt, die ist ja sehr knapp geschnitten. Da kann man auch gerne mal dicht an dicht stehen ohne dass es dem Japaner unangenehm waere. Und so sassen wir bald einmal in einem Schwarm aeusserst froehlicher Japanerinnen, die quasi inmitten von unserem Mittagessen alle moeglichen Kombinationen durchging, mit denen sich ein, zwei, drei oder vier Japanerinnen gemeinsam vor dem See ablichten konnten. Es war ein wenig, aehm, seltsam. Und dann entdeckte eine der Damen unser Badezeug, welches wir uns bereitgelegt hatten. Ein japanischer Aufschrei folgte sogleich, gefolgt von etwas, was wahrscheinlich den anderen Damen kommunizierte, dass diese euopaeischen Touris hier bald ein wunderbares Fotosujet abgeben koennten. Das wurde mit einem weiteren Aufschrei der anderen Japanerinnen zur Kenntnis genommen und damit wurden wir die Damen nicht mehr los. Der Badeausflug war offiziell gestrichen. Schade drum. Wenigstens gibts was zu erzaehlen. Wir haben dann bald mal unsere Siebensachen gepackt und sind weiter, Richtung Twizel gefahren. Dabei kommt man noch am Lake Pukaki vorbei, der etwa genau so schoen ist wie der Lake Tekapo. Es fehlt einfach der Parkplatz fuer die Touris... Und zudem wird der Lake Pukaki auch noch vom Mount Cook geschmueckt. Aber baden mochten wir trotzdem nicht mehr...

Samstag, Februar 17, 2007

Sand

Esther macht mir Feuer unterm Hintern: Ich solle jetzt endlich wieder mal einen Eintrag schreiben. Ach! Ihr wisst ja wie das ist (oder aber: Ihr wisst eben nicht wie das ist)! Da erlebt man soviel Dinge, weiss nicht wo anfangen, und es stapeln sich die unerledigten (will heissen ungeposteten) Ereignisse, und unter deren Gewicht geht die Motivation flöten, irgendwas zu schreiben. Also laber ich mich jetzt mal warm. Lass mal ein wenig die Finger die Tastatur massieren, sozusagen, damit ich so richtig in Blogstimmung komme. Ja... Es kommt. Hm, ein Kribbeln macht sich spürbar. Uuuuuuuuund losgeht's!

Ich gehe sogar soweit und mach da weiter, wo ich vor ich weiss nicht wie vielen Tagen (vergleiche Datum von diesem und vorherigem Post) aufgehört habe: kurz vor dem Farewell Spit. Als kleine Erinnerungshilfe: das ist die lange Sandzunge die ganz im Norden der Südinsel quasi die Cook Strasse trockenleckt. Und den Farewell Spit, den kann man nicht einfach so besuchen, da kann man nur mit einem der beiden offiziellen Touranbieter drauf. Weil das ist Naturschutzgebiet und so und pro Tag dürfen da nur sounsoviele und auch die nur auf der offiziellen Route etc etc pipapo. Die Tour geht in Collingwood los. Ein superverschlafenes Nest dessen einzige Daseinsberechtigung es ist, Startpunkt für die Farewell Spit Tour zu sein. Obwohl, Collingwood soll sogar mal ein Kandidat für die Hauptstadt Neuseelands gewesen sein. So ändern sich die Zeiten. Oder wie Tim sagen würde: "That's the way the cookie crumbles!" Man hat uns nahegelegt, dass es nur eine gute Tour gäbe, die Originalsoundsofarewellspitsafaritour. Wir also Telefon in die Hand, Plätze gebucht und ab nach Collingwood. Dort, gleich bei der Tanke steht auch schon ein ausgedienter Armeelaster, der, so wird uns später der Fahrer erzählen, der übrigens aussieht wie John Lennon wenn er Survivor: Cook Island gewonnen hätte, einen 12 Liter Motor hat (oder so was in der Richtung), 50 Liter auf 100 Kilometer säuft (oder so ähnlich) und 20 Gänge hat (davon vier Rückwärts oder so). Und damit trucken wir nun zum Farwell Spit, an Schafherden vorbei, und dann auf den Sand. Die Tour beginnt immer nach der Flut, damit man die ganze Ebbe ausnützen kann. Immer wieder wird gestoppt, Seelöwen (quietschlebendig oder mausetot) wollen beäugt oder umfahren werden, der Fahrer kennt alle Seevögel, die sich da tummeln, weiss tonnenweise abenteuerliche Geschichten (so wie die von dem einen Schafhirten der, hier geboren, im zweiten Weltkriegt in einem einsamen Rettungsboot, von blutgierigen Haien umkreist, auf dem Pazifik getrieben ist, endlich gerettet wurde, nur um zu sehen wie das Boot auch versenkt wird um dann wieder im selben Rettungsboot weiterzutreiben) und irgendwann ist man dann ganz draussen, beim Leuchtturm. Dort gibts Kaffee und Kuchen und dann gehts wieder heim. Aber das beste kommt noch: Dünenbesuch. Das Departement für Umweltschutz hat eine Düne zur Besteigung freigegeben und die wird dann auch von der gesamten Busbesatzung erklommen. Nicht lange und die ersten Kinder rollen kreischend an ihrer Flanke runter und wenig später auch gesetztere Passagiere. Am Ende hatte ich sogar Esther weichgeklopft!

Und für all jene, die diesen Eintrag mit der Frage im Kopf gelesen haben, ob sie denn dafür Kröten lockermachen sollen: Ja, ja, ja!

Montag, Februar 05, 2007

Polnische Gastfreundschaft

Dieser Post kommt ein wenig aus dem Nichts, ich weiss, aber ich muss das jetzt schnell ab meiner Seele laden. Bin gerade mit Erika und Lise auf Tour und zur Zeit in Whitianga. Durch seltsame Umwege (Arisdorf inklusive) hat es uns in das Bed and Breakfast einer resoluten Polin verschlagen. Es ist viel zu teuer (auf alle Faelle fuer uns), und geschmacklich der Hamme. Laura Ashley auf Acid. Diese Polin hat ihr gesamtes Heimweh in dieses Haus destilliert. Ich hoffe ich komme hier ohne Blumenmuster auf meiner Haut noch raus.... Aber nun will ich mal zurueck ins Zimmer, zur Rueschendecke und der Pierrotmaske (Immer noch besser als Erika und Lise, die haben zwei silberne Weihnachtsbaeume auf der Kommode...). Und den kleinen Buechlein mit Weisheiten aus sieben Jahrhunderten auf dem Nachttischchen. Brrrrr. Sollte ich mich nicht mehr melden, dann holt mich hier raus, ich bin wahrscheinlich in den ueberdimensionieren Nackenhoernchen (Durchmesser etwa ein Meter) stecken geblieben.