Esther änd Dominik ar going tu Niusiländ. Änd hir is sö pleis tu ried all sö sings dät dei häf egspiriensd. Fönni storis, brefteiking ädwentschörs änd matsch mor. Iur komments ar wellkom of kors!

Montag, Februar 19, 2007

Flat White

Neuseeländischer Kaffee, also der bereits gebrühte, jetzt nicht Bohnen die im Lande selbst angebaut werden, ich rede von dem, was man bestellt und dann in der Tasse serviert kriegt, Kaffee eben, der ist, entschuldigung, saugut. Der Neuseeländer ist ein Kaffeeaficionado. Und Kaffees werden hier mit Schmackes zubereitet. In den meisten Bars stehen diese grossen Espressomonster, ihr wisst schon, länger also hoch und tief, in rot oder blauem Lack, schweres Metall, chromglänzend, etc. Und dann hört man das Zischen des Dampfes, das Tock-tock-tock des, ja genau, von was eigentlich? Ich glaube wenn sie den Kaffeesatz weghauen. All das hört man und dann geht man zum Tresen hin und bestellt. Am besten den Flat White. Das ist ein (und jetzt sage ich sicher was Falsches, aber egal) Milchkaffee mit Milchschaum drauf. Vielleicht ist es auch ein Espresso der mit heisser Milch vermischt wird und zwar 7 zu 3 oder im Goldenen Schnitt, was weiss ich, am Ende ist eben doch ein Milchkaffee. Denn Rahm, also Sahne, das giesst der Neuseeländer nicht in seinen Kaffee. Entweder pur oder mit Milch. Gefällt mir, die Einstellung. Und pur kriegt man ihn entweder als Short oder als Long Black. Und wer es extravagant will, der bestellt einen Cappucino oder wie sonst alle diese Starbuckskreationen heissen die auf -ino enden. Aber die sind alle nicht wichtig. Wichtig ist nur der Flat White. Den bezahlt man auch sogleich, kriegt ein Ständerchen mit einem Wimpel dran, auf dem eine Zahl prangt, und das stellt man vor sich auf den Tisch. Nicht lange und schon wird einem der Flat White serviert. Wenn man Glück hat, dann ist der Barrista (ich glaube so nennt sich hier der, der den Kaffee brüht) ein Meister seines Faches und hat den Espresso durch den Milchschaum geschlängelt, sodass auf dem weissen Milchschaum ein schönes Farnblatt zu sehen ist. Das bewundert man angemessen, und dann kippt man ein Löffelchen Kaffeekristalle drauf. Das ist ganz grober brauner Rohrzucker, der dann langsam den Schaum nach unten drückt, durchbricht und gemächlich seine Süsse dem Kaffee übergibt. Nun schlürft man sich genüsslich durch den Schaum, die Zunge erschrickt kurz ob der Hitze des Kaffees der sich dahinter versteckt hat, nur um sogleich die Schmerzrezeptoren zu unterbrechen, damit die Kaffeerezeptoren in ganzer Stärke ins Gehirn feuern können. Und dann, dann geht man zurück ins Labor und versucht mit ruhiger Hand einen qPCR zu pipettieren, was dann natürlich nicht mehr geht.

was ihr dazu meint:

Blogger Unknown said...

Und ich dachte immer, ich müsste nach Italien fahren, um einen wirklich guten Kaffee zu trinken. Dabei ist ja Neuseeland viel, äh... nähe... äh... interessanter.
Noch eine kleine Besserwisserei aus der ETH Zürich. Es ist in der Tat so, dass Kaffee eher aufputscht; aber das ist nur die halbe Wahrheit. Leute, die viel Kaffee trinken, also zum Beispiel ich (ich trinke so ca. 8 bis 10 Espressi pro Tag) bei denen beruhigt der Kaffee sogar. Ich habe also keine Mühe, um 10 Uhr nochmals einen doppelten zu trinken und ich schlafe genau gleich gut. (Wie schön, dass meine Erfahrung von der Wissenschaft bestätigt wurden.)
Du siehst also: Trink mehr und im Labor geht es zu wie immer.

19.2.07

 
Blogger clara willy said...

es ist kaum zu glauben, aber uns fehlt der flat white

20.2.07

 
Blogger Dominik said...

@ Clara & Willy: versucht ihn doch mal selber zu machen! Das müsste doch klappen!

@ Tobias: Auch Heroinsüchtige sind wesentlich ruhiger _nachdem_ sie sich einen Schuss gesetzt haben... ;-)

20.2.07

 
Blogger Franca said...

So einen flat white habe ich mir soeben versucht zu basteln. Ist wohl eher ein gewöhnlicher Cappuccino (mist, wie buchstabiert man das?) geworden... und das mit dem Farnblatt habe ich erst gar nicht probiert. Skål! :-)

22.2.07

 
Blogger Dominik said...

wie Michelle Hunziker zu sagen pflegte: draneblibe, draneblibe, draneblibe!

25.2.07

 
Blogger judith said...

und ich koennte wetten, dass da rahm drin ist oder wenigstens sehr fetthaltige milch. habe wieder auf den bewaehrten cappucino umgestellt, weil mir der flat white jeweils im magen auflag...

27.2.07

 
Blogger Dominik said...

vielleicht liegt's am Muffin, das Du dazubestellt hast...

27.2.07

 

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