Esther änd Dominik ar going tu Niusiländ. Änd hir is sö pleis tu ried all sö sings dät dei häf egspiriensd. Fönni storis, brefteiking ädwentschörs änd matsch mor. Iur komments ar wellkom of kors!

Donnerstag, August 30, 2007

auf Esthers Wunsch...

...schreibe ich wieder mal einen Blogeintrag. Herrjeh, ich weiss, ich habe ja auch schon regelmässiger geschrieben. Und es gäbe ja auch einiges zu erzählen. Zum Beispiel dass ich von der Uni Auckland and die Massey Uni umgezogen bin und jetzt ein offizieller Pendler bin (allerdings mit Auto) - aber wer weiss, vielleicht bald nicht mehr, denn wir spielen auch mit dem Gedanken umzuziehen. 'Rüber auf die North Shore, vielleicht sogar direkt ans Meer, wer weiss? Aber abwarten und Tee trinken, noch ist nichts sicher. Überhaupt mag ich nicht Prognosen abgeben, sonst würde ich Euch ja auch erzählen, dass ich noch der Schweiz einen Besuch abstatte...

In der Zwischenzeit muss dieses Video hier genügen. Ist die Werbung für einen Neuseeländischen Energy Drink. Und Esther liebt es! Sie kann nicht genug davon kriegen.

Dienstag, August 21, 2007

...und nun: die Filme der Woche!

Erst mal ein einfacher. Die Hard 4.0 - das ist ja mittlerweile ja schon ein richtig nostalgisches Erlebnis, wenn man Die Hard schauen geht. Und zum Glück wird man auch nicht enttäuscht. Bruce blutet ordentlich aus der Schläfe, hat markige Sprüche parat und benutzt jede Menge augenzwinkernde Guerillatricks. Bösewichter sind richtig gefährlich und trotzdem sind die finalen Begegnungen immer schön kurz. John McClane kloppt sich ein wenig und dann, wenn er richtig böse wird macht er sie mal schnell alle. Angenehm. Und dann ist da das genialste product placement, dass ich je gesehen habe. Für die die es nicht wissen: es gibts da ja zwei Showgrössen im weltweiten Computerzirkus. Die eine ist Microsoft (das sind die, die Windows und Office verbochen haben), die sind so allmächtig, die können machen was sie wollen, es wird so oder so gekauft. Und dann ist da Apple, die haben es irgendwie mit einer waghalsigen Mischung aus der richtigen Werbung, Lock-in und früher auch mal wirklich guter Qualität (das hat leider nachgelassen) fertigebracht ihre 10% Marktanteil zu halten. Am Ende geht es beiden nicht um das Heil dieser Welt, sondern um Kohle, und damit sind auch nie endende Werbeschlachten angesagt. Und die letzte Werbekampagne von Apple, die ist wieder mal so richtig über den bünzligen Microsoft PC hergezogen. Der Star der Werbung war ein junger, cooler Endzwanziger, der Apple verkörpert:

...und genau diesen Kerl haben sie als Computerfritzen in den Die Hard Film eingebaut. Nachdem die Terroristen alle Computer dieser Welt (also alle der USA, aber das ist ja dasselbe, nicht) plattgemacht haben, ist es dieser Fritz, der als einziger noch sein Nokia phone zur Schaltzentrale umfunktionieren kann. Das muss Absicht sein. Wieviel Apple wohl dafür bezahlt hat?

Aber wenn ihr nicht genug Geld habt um zwei Filme zu sehen, dann wartet lieber bis Die Hard im Fernsehen läuft, denn es gibt noch was besseres:

Das ist Eagle vs. Shark. Ein Film aus, wer hätte es gedacht, Neuseeland! Eine Mischung aus Little Miss Sunshine und Napoleon Dynamite. Aber alles mit Neuseeländischem Akzent und damit ein Genuss! Worte wie "awesome" (oosm) oder "yes" (jiéés) werden von hiesigen Kehlen quasi vergoldet. Ich weiss ja nicht, ob der Film es bis in die Schweiz oder so schafft, aber sollte er es, dann gehet hin und schauet ihn!
Dazu muss man wissen, dass der Hauptdarsteller, Jemaine Clement, die eine Hälfte des Neuseeländischen Folkrockduos "Flight of the Conchords" ist. Die sind Kult hier, denn die machen lustige Musik:

...und weil die wirklich gut sind haben sie sogar eine TV Serie in den Staaten gestartet, und die ist auch gut! Puh. Ganz schön viele Filme in dem post, gell?

Montag, August 13, 2007

WOF

Ich bin ja eine bekennende Autonilpe. Mir müsst ihr nicht mit Hubraum und Drehmoment kommen, ich versteh' des net. Aber hier, in Neuseeland, da ist man ohne Auto aufgeschlagen und darum nennen wir einen grünen Mazda Kombi unser eigen. So ein Auto will natürlich auch bewilligt sein und darum gibts hier nicht den Tüv oder die MFK, sondern die Rego und den WOF. Die Rego ist die Registration des Autos, was, glaub ich, jedes Jahr frisch gemacht werden muss und im Prinzip nur darin besteht, dass man dem Staat Kohle rüberschiebt. WOF, das heisst Warrant of Fitness und ist die Bestätigung, dass das Auto tüchtig genug ist, neuseeländische Strassen unter die Räder zu nehmen. Muss man, wenn das Auto älter als ein paar wenige Jährchen ist, alle 6 Monate neu machen. Stand heuer wieder an. Das Unangenehme daran: beim letzten WOF hatten sie uns schon vorgewarnt, dass beim nächsten Mal frische Reifen angesagt seien. Ein teurer Spass. Hier gibt es zwar schmierige Reifenhändler die einem gegen ein kleines Entgelt irgendwie neuen Gummi auf alte Reifen aufziehen, aber von solchen Experimenten wurde uns also unserer Gesundheit zuliebe abgeraten. So stand ich also bei der Firestonevertretung meines Vertrauens am Empfang und erklärte der Dame, ich bräuche einen Satz neue Reifen. Und dann, dann hatte diese Dame einen Vorschlag, der sich hinterher als genial erwiesen hat: ich solle doch erstmal ihren hauseigenen WOF machen und dann mal weitersehen, wer weiss, vielleicht tun es die alten Reifen ja noch. So habe ich also in der Garage gesessen und in Herrenmagazinen wissenschaftlichen Publikationen geblättert und der Dinge geharrt die da kommen. Der Winkel der Lampen sei zu hoch, monierte der Herr WOF, und schraubte den nach unten. So was. Und ich habe mich noch gewundert warum uns nachts die entgegenkommenden Autos immer in die Böschung ausgewichen sind. Dann wurde das Auto hochgehoben und der Unterboden inspiziert. Und dann, tusch, die Reifen. Doch der Herr WOF nickte nur wohlwollend und erklärte mir, dass das Profil meiner Reifen noch tief genug sei um auch den Mount Everest ohne Sauerstoff zu begehen und meinte anschliessend dass die Typen bei denen ich den letzten WOF gemacht hätte allesamt Idioten seien. So schön! Bin vor Freude beim Verlassen der Firestonevertretung gleich verkehrtherum in eine Einbahnstrasse eingebogen. Hat aber keiner gesehen. Nur eine Busladung voll asiatischer Touristen. Und die werden es kaum weitererzählen.

Sonntag, August 12, 2007

darum lieben wir Neuseeland

am selben Tag...
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Rain

Tach allerseits. Nur damit ihr es wisst: Ihr seid nicht allein mit dem vielen Regen. Haben wir hier auch. Wir können uns allerdings damit entschuldigen, dass wir zur Zeit Winter haben...
Dafür gibt es bei uns ein anderes Problem. Im Haus nebenan, das sie frisch aufgezogen haben, haben sich unten die Scientologen eingemietet. Scheisse. Jetzt ist es vorbei mit der Ruhe.

Samstag, August 04, 2007

ups

...ich habe, glaub ich, ein wenig dick aufgetragen vorher. Hm. Ist wohl der weltverbesserische Gymnasiast in mir. Naja, auf dem Blog darf ich ja tun was ich will...

Amerika

Puuuh! Geschafft! Bin wieder zuhause. Muss mich wieder an die deutsche Tastatuer gewöhnen (z & y sind wieder richtig herum angeordnet und ä, ö & ü sind auch wieder da. Dafür finde ich das Ausrufezeichen nicht mehr... doch, da ist es!). Drei Wochen Amerikaland, das war ganz schön was. Die Konferenz war super und der Höhepunkt der Reise war natürlich der Besuch bei Sandra in State College, PA. Aber erst war ja mal New York angesagt, unter der kundigen Führung von Sandra und Holger. Mit allem! Telefonschlacht mit Expedia, von heissen Chicks als Tanzlehrer verwechselt werden (in Gegenwart deren muskulösen Freunde), einmal aufs Empire State Building und überall runterschauen, endlich mal wissen, wo Soho, Little Italy, Downtown, Uptown, Brooklyn, Lower East Side und all das Zeug ist. Ach ja, Quizfrage an alle (googeln erst nach 5 Minuten nachdenken erlaubt: was heisst Soho? Tip: es gibt auch Noho. Und eigentlich heisst es sowieso SoHo. Und das Soho in London ist mit dem Soho in NY nur zur Hälfte identisch.) Und dann runter in die Nacht der Strassenschluchten. Times Square im grellen Licht der Scheinwerfer, durch die Dreharbeiten für einen Film stolpern, dampfende Dolen, italienisch Speisen in DEM angesagten Restaurant (auf dem Heimflug mit Qantas habe ich im Qantas Magazin geblättert, dort gab es einen Artikel über New York, da haben sie es lobend erwähnt. Also muss es gut sein ;-) (kleine Zwischenbemerkung: wenn man einen Kommentar in Klammern einfügt, und diesen mit einem Smiley beendet, muss man dann die Klammer noch schliessen? Ich finde nicht.) und ich sage euch, es war lecker. Die Antipasti! Hammer! Und dann Drinks in einer Loft (und dieselbe noch unter Wasser setzen...), dann am nächsten Morgen Baseballspiel schauen im Central Park (und alle Hot-Dogs degustieren), vor dem Friends-Haus vorbeifahren (Filomenal: neidisch?), im MoMA die Richard Serra Plastiken bestaunen (wunderbar!), zufällig in einen Designermarkt stolpern und das geilste T-Shirt der Welt finden (und ein Mitbringsel für Esther!), in der Metro schwitzen, in Little Italy einen dicken Italiener "O Sole Mio!" singen hören,
die Grenze zwischen Chinatown und Little Italy auf den Zentimeter bestimmen (Schritt für Schritt: Chinarestaurant, chinesischer Gemüseladen, chinesischer Schönheitssalon, chinesisches Geschäft das nur auf chinesisch angeschrieben ist, Pizzeria! Tada!). Und irgendwann dann ab nach State College, dem Dorf, dessen einzige Daseinsberechtigung die Penn State Uni ist. Da habe ich dann von den Gefahren des Landes gelernt (Schwarzbären, Klapperschlangen, Hantavirus und Brown Recluse), habe den Irrsinn amerikanischer Hausbaukunst kennen gelernt (null Isolation, der Zwischenraum in der Hauswand wird einfach leer gelassen, dafür ist ein Abend im Garten immer vom Brummen aller Air-Conditioning-Anlagen der gesamten Nachbarschaft untermalt) und habe das Wunder der Feuerfliegen gesehen. Wenn man Fireflies auf der Hand zerreibt, dann leuchtet es auf der Hand weiter! Dafür mussten zwei der possierlichen Tierchen dran glauben. Dann raus in den Wald (Pennsylvania ist, wie der Name sagt, nur Wald) und ins Feld zum Amish-Spotting. Erst wollte ich ja nicht, aber Sandra hat mir klar gemacht, dass man da ungeniert gaffen darf. Sehr seltsames Völkchen, diese Amish. Jo. Und so neigte sich mein Kulturtrip dem Ende zu. Mit dem Nachtbus zurück nach New York, die Metro zum Flughafen suchen, einmal verfahren und viel zu früh am Check-in. Darum wahrscheinlich in das Fahndungsraster des Department of Homeland Security geraten und aus der kilometerlangen Schlange vor dem Security Check gepflückt worden. Einmal abtasten, einmal meinen Laptop auf Sprengstoffspuren untersuchen und schon war ich durch. Herumhängen, nach Los Angeles fliegen, anregende Unterhaltung mit einem "Designer of Strategic Alliances" (echt war, das ist sein Job). Zur Zeit coacht er gerade Willie Mays (den kennt ihr nicht!? Ich auch nicht, jetzt aber schon, ist in den Staaten berühmter als Beckham) und irgendwann dann im Flugi nach Auckland.

Drei Dinge habe ich gelernt:
  1. Die Terroristen-Panik ist pervers. Was die Amerikaner ohne Murren über sich ergehen lassen wann immer sie einen Flughafen betreten, hätte nicht mal das stalinistische Regime hingekriegt. Wer in Gottes Namen glaubt ernsthaft, dass das die "freie" Welt sicherer macht?
  2. Wenn Leute mit dem Auto einkaufen, bewegen sie sich weniger und werden dick. Die grossen Ladenketten reagieren darauf, in dem sie die Läden immer autofreundlicher machen. Dabei werden die Läden für Fussgänger und Fahrradfahrer immer schwieriger zu erreichen und die Leute verlernen, dass es auch ohne Auto geht. Gleichzeitig schliesst ein Geschäft nach dem anderen in der Innenstadt und wird ersetzt mit billigen Kiosks, die Süsswaren und Zeitschriften verkaufen. Innenstädte sterben aus, und weil die Leute eigentlich gerne in Innenstädten flanieren, baut man sie neu in der Form von Shopping Malls. Weil die aber ihre Parzellen teuer vermieten, findet man da nur Starbucks, Mc Donalds, Bodyshop, Footlocker und anderen Scheiss. Die Leute, die in diesen Geschäften angestellt werden brauchen keine Ausbildung, sie müssen nur bereit sein, auch spät abends und an Wochenenden zu arbeiten. Weil deren Arbeitszeiten so unmöglich sind, können diese Leute nur in Shopping Malls einkaufen, womit noch weniger Leute in der Innenstadt anzutreffen sind. Und weil dicke Leute mehr essen als dünne, werden auch alle Geschäfte, die billige Speisen für dicke Leute verkaufen immer erfolgreicher und am Ende besteht die Welt nur noch aus klimatisierten Häusern in denen verschuldete Idioten wohnen, die mit ihren fetten Autos in die klimatisierten Shopping Malls fahren um dort noch dicker und noch ärmer zu werden. Gleichzeitig werden alle dümmer, wählen darum nur republikanisch und unterstützen eine Regierung, die dumme Sachen macht, wie zum Beispiel im Irak einzumarschieren. Was kann man dagegen tun? Zu Fuss auf dem Markt einkaufen gehen und die Augen vor Sonderangeboten schliessen.
  3. Amerika ist toll! Die Menschen sind wie die Menschen überall: supernett und voller guter Absichten. Ich werde da sicher wieder hingehen!