Amerika
Puuuh! Geschafft! Bin wieder zuhause. Muss mich wieder an die deutsche Tastatuer gewöhnen (z & y sind wieder richtig herum angeordnet und ä, ö & ü sind auch wieder da. Dafür finde ich das Ausrufezeichen nicht mehr... doch, da ist es!). Drei Wochen Amerikaland, das war ganz schön was. Die Konferenz war super und der Höhepunkt der Reise war natürlich der Besuch bei Sandra in State College, PA.



die Grenze zwischen Chinatown und Little Italy auf den Zentimeter bestimmen (Schritt für Schritt: Chinarestaurant, chinesischer Gemüseladen, chinesischer Schönheitssalon, chinesisches Geschäft das nur auf chinesisch angeschrieben ist, Pizzeria! Tada!). Und irgendwann dann ab nach State College, dem Dorf, dessen einzige Daseinsberechtigung die Penn State Uni ist. Da habe ich dann von den Gefahren des Landes gelernt (Schwarzbären, Klapperschlangen, Hantavirus und Brown Recluse), habe den Irrsinn amerikanischer Hausbaukunst kennen gelernt (null Isolation, der Zwischenraum in der Hauswand wird einfach leer gelassen, dafür ist ein Abend im Garten immer vom Brummen aller Air-Conditioning-Anlagen der gesamten Nachbarschaft untermalt) und habe das Wunder der Feuerfliegen gesehen. Wenn man Fireflies auf der Hand zerreibt, dann leuchtet es auf der Hand weiter! Dafür mussten zwei der possierlichen Tierchen dran glauben. Dann raus in den Wald (Pennsylvania ist, wie der Name sagt, nur Wald) und ins Feld zum

Drei Dinge habe ich gelernt:
- Die Terroristen-Panik ist pervers. Was die Amerikaner ohne Murren über sich ergehen lassen wann immer sie einen Flughafen betreten, hätte nicht mal das stalinistische Regime hingekriegt. Wer in Gottes Namen glaubt ernsthaft, dass das die "freie" Welt sicherer macht?
- Wenn Leute mit dem Auto einkaufen, bewegen sie sich weniger und werden dick. Die grossen Ladenketten reagieren darauf, in dem sie die Läden immer autofreundlicher machen. Dabei werden die Läden für Fussgänger und Fahrradfahrer immer schwieriger zu erreichen und die Leute verlernen, dass es auch ohne Auto geht. Gleichzeitig schliesst ein Geschäft nach dem anderen in der Innenstadt und wird ersetzt mit billigen Kiosks, die Süsswaren und Zeitschriften verkaufen. Innenstädte sterben aus, und weil die Leute eigentlich gerne in Innenstädten flanieren, baut man sie neu in der Form von Shopping Malls. Weil die aber ihre Parzellen teuer vermieten, findet man da nur Starbucks, Mc Donalds, Bodyshop, Footlocker und anderen Scheiss. Die Leute, die in diesen Geschäften angestellt werden brauchen keine Ausbildung, sie müssen nur bereit sein, auch spät abends und an Wochenenden zu arbeiten. Weil deren Arbeitszeiten so unmöglich sind, können diese Leute nur in Shopping Malls einkaufen, womit noch weniger Leute in der Innenstadt anzutreffen sind. Und weil dicke Leute mehr essen als dünne, werden auch alle Geschäfte, die billige Speisen für dicke Leute verkaufen immer erfolgreicher und am Ende besteht die Welt nur noch aus klimatisierten Häusern in denen verschuldete Idioten wohnen, die mit ihren fetten Autos in die klimatisierten Shopping Malls fahren um dort noch dicker und noch ärmer zu werden. Gleichzeitig werden alle dümmer, wählen darum nur republikanisch und unterstützen eine Regierung, die dumme Sachen macht, wie zum Beispiel im Irak einzumarschieren. Was kann man dagegen tun? Zu Fuss auf dem Markt einkaufen gehen und die Augen vor Sonderangeboten schliessen.
- Amerika ist toll! Die Menschen sind wie die Menschen überall: supernett und voller guter Absichten. Ich werde da sicher wieder hingehen!
was ihr dazu meint:
meine drei bemerkungen zu ihrem beitrag:
1. soho steht natürlich für south of houston street. noho wäre demnach also north of houston street.
2. das t-shirt ist wirklich der hammer. das trägt auch billy in six feet under. da gibt es eine wunderschöne szene, in der er panisch sein ski iraq shirt sucht und alles kurz und klein schlägt.
3. ja ja, die amish sind sehr speziell. in der nähe des kaffs, in dem ich ein jahr gelebt habe, gab es ein grössere amish community. man hat die also ständig mit ihren buggys angetroffen. kontakt gab es aber eigentlich nicht. nur als mich meine eltern bsuchen kamen, wurde ein besuch bei den amish organisiert. mit denen kann mit schweizerdeutsch reden, weil die meisten im 19. jahrhundert aus der schweiz ausgewandert sind. das war dann noch bizarrer.
5.8.07
Der Preis fuer Soho geht an dich!
...und stimmt es, dass die Amish unangenehm nach Schweiss riechen, weil sie halt keine der Annehmlichkeiten eines modernen Bades haben?
6.8.07
na. neidisch nicht, wäre wahrscheinlich dran vorbeigelaufen und hättes nicht gesehen...
aber auf das tischi bin ich schon etwas neidisch..
south of houston street hätte ich also auch gewusst, aber war halt zu langsam.
7.8.07
von wegen amish: jetzt, wo du das erwähnst, mein ich mich auch zu erinnern. scheint wohl nicht so einen imensen eindruck auf mich gemacht zu haben, da ich kein trauma davongetragen habe.
7.8.07
Schreib auch was!
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