Esther änd Dominik ar going tu Niusiländ. Änd hir is sö pleis tu ried all sö sings dät dei häf egspiriensd. Fönni storis, brefteiking ädwentschörs änd matsch mor. Iur komments ar wellkom of kors!

Samstag, Dezember 30, 2006

Vorfreude

Wir ihr deutlich sehen könnt, wir haben uns auch einen Weihnachtsbaum geleistet. Das YPS-Modell mit Gimmick: Papierbaum zusammenstecken, Salzlösung in die Plastikschale und schon nach wenigen Stunden glitzert es, dass es eine wahre Freunde ist! Eine tolle Sache, die aber auch schon den Weg alles Irdischen genommen hat und hinter unserem Haus auf den Müllmann wartet. Denn hier war heute grosses Saubermachen angesagt, schliesslich treffen nachts um halb zwölf (oder sogar früher, laut der Prognose vom Flughafen) Esthers Eltern in Auckland ein. Esther ist natürlich schon seit Tagen aus dem Häuschen und leicht aus der Fassung zu bringen: "Der Zopf ist aber kein Zopf, der sieht nicht aus wie ein Zopf" (sieht er aber wohl), "Du kannst machen was Du willst, aber ich werde um elf zum Flughafen fahren" (und dann eine Stunde dort herumhängen). Während ich genauso aufgeregt bin und es einfach nicht zugebe...

Und jetzt, während wir warten dass es Nacht wird, kann ich euch ja noch ein paar Geschichte erzählen.

Die erste ist eigentlich keine Geschichte, eher eine Frage. Aber lest selbst: Die liebe Nina und ihre ebenso liebe Schwester Alice haben mir auf den Geburtstag ein Puzzle geschenkt. Ich persönlich finde Puzzleschenken ja was äusserst riskantes. Das ist etwa so, wie wenn man den neuen Flirt auf einen Abend zum Briefmarkentauschen einlädt. Das kann in die Hose gehen. Aber Esther und ich sind tatsächlich einem Puzzle nicht abgeneigt, und so haben die zwei nochmals Glück gehabt. Und nun, in der Weihnachtszeit haben wir es ausgepackt und zusammengestückelt. Jawoll, Nina, wir habens! Dazu muss man sagen, dass es ein sehr seltsames Puzzle ist. Ein Wasgij. Das ist rückwärts und heisst Jigsaw, also Laubsäge, der englische Name für Pössl. Und bei diesen Puzzles weiss man nicht, wie das Bild aussieht. Das heisst, ein bisschen schon. Man sieht es aus einer anderen Perspektive, und begreift gar nicht, was denn da auf dem Bild abgeht. Erst wenn man dann das Puzzle vollständig zusammengesetzt hat, dann sieht man die Szenerie von einem anderen Blickwinkel. Dominique, Esther und ich waren ganz vergiftet daran. Schweigend über die Stückchen gebeugt haben wir zwei Nächte verpuzzelt. Und jetzt ist es auch schon vorbei. Und damit komme ich zu meiner grossen Frage: Darf ich das Puzzle über TradeMe verhökern? Es ist ja meines, und einmal gelöst ist der Spass vorbei und zurück in die Schweiz nehme ich es ja sicher nicht... Andererseits, es ist ein Geschenk, das kann ich doch nicht schon nach einem Monat verkaufen... Hm. Schwierig, schwierig.

Und die zweite Geschichte: Esther hatte gestern ihren letzten Arbeitstag in der Jugi von Auckland. Aus, vorbei. Sie beknien sie jetzt schon, sie solle dann doch einfach wieder vorbeischauen, wenn ihre Ferien vorbei sind... Das Foto ist vom Heilig Abend. Da haben wir Esther einen Weihnachtsschmaus gekocht (Partyfilet, hallo Wombat!) und den haben wir zusammen in der Jugi verspiesen. War eh nicht viel los. Ein einsamer älterer Kettenraucher, ein strikt nicht-religiöse Familie die wie wenn nichts wäre ihr Müsli gegessen hat, zwei verschupfte Backpacker und wir mit lecker Filet und Rotwein mittendrin. Aber um ehrlich zu sein, die Weihnachtstimmung kam nicht auf. Eher so normale gemütliche Abendessstimmung. War auch ok.

Dritte Geschichte. Ich beim BBQ. Das war der Abend vor Weihnachten, wenn ich mich richtig entsinne. Da waren Tina und Rutene zu Gast, Esthers Gschpönli aus der Jugenherberge. Aber das Bild soll nur die Einleitung sein für die Liste von dem, was ich dieses Jahr so gemacht habe, ich meine jetzt mal beruflich. Das liest sich komisch. Für mich ist das aber einfach kein Beruf, sondern eine Beschäftigung, der ich gerne nachgehe. Berufe, da lernt man zuerst was, und nachher wendet man es an, und kriegt Geld dafür. Ich verstehe die Dinge nicht und versuche sie zu verstehen. Und dafür kriegt ich Geld. Aber nur wenn ich auch anderen erzähle, was ich so verstande habe. Dieses Jahr habe ich folgendes begriffen und gelernt: Ich weiss, wie man klitzekleine Parasiten in Wasserflöhen mittels quantitativer echt-Zeit Polümerasenkettenreaktion zählen kann. Dann habe ich plötzlich gemerkt, dass die Untereinheiten des Genes für die ribosomale DNA bei Glugoides intestinalis verkehrt herum liegen, das war ja vielleicht was! Und dann habe gerade eben den Zuschlagt gekriegt, dass ich auch behaupten kann, dass die Persistenz einer Infektion besser ist als deren Intensität wenn man die Fitness des Parasiten Ordospora colligata messen möchte. Und sonst habe ich noch gelernt wie man den Bakteriophagen lambda in das Bakterium Escherichia coli einschleust, wie man es wieder rausholt (entweder mit UV Strahlen oder mit krebserregendem Antibiotikum) und wie man es zählen kann (ja, gleich wie mit der obigen Methode mit dem langen Namen, wenn ich die schon kenne, dann verwende ich sie auch gleich nochmals). Dann habe ich lambda im Reagenzglas evoluieren lassen, in zwei verschieden Richtungen. Hat beidesmal geklappt und ich habe sogar die Veränderungen im Erbgut von lambda gefunden, die den Phagen verändert haben. Und diese Veränderungen sind auch dort, wo man es erwarten würde. Bin ganz entzückt!

So. damit hätten wir ein weiteres Stündchen totgeschlagen...

Sonntag, Dezember 24, 2006

Frohes Fest!

Das wünschen wir Euch allen von ganzem Herzen! Wir ihr sehen könnt ist das Gutzibacken von Erfolg gekrönt gewesen. Na, immerhin bei den Spitzbuben. Die Basler Brunsli möchte ich Euch lieber nicht zeigen, sie schmecken zwar wunderbar und haben auch genau diese feine Zähheit, die sie so unwiderstehlich macht, aber sie sind etwas gar zerflossen. Die gemahlenen Mandeln hier sind irgendwie anders als in der Schweiz. Egal, wen kümmert's? Bei uns ist heute abend Grillparty auf dem Balkon angesagt. Rutene und Tina besuchen mich, Esther und Dominique, und die Früchtebowle ist schon kühlgestellt!

Samstag, Dezember 23, 2006

Gutzi bache

Was gibt es besseres um sich im Eilzugstempo in Weihnachtsstimmung zu katapultieren? Ein Einkaufstürk ('tschuldigung, das ist politisch sehr unkorrekt, aber dafür erlaube ich hiermit allen Türken, das Reinigen von Seeigeln mit Zahnbürsten ab jetzt Seeigelschweizen zu nennen), der noch verschlimmert wird indem man das ohne Auto macht. Weil die Garagentorfernbedienung wurde uns ja auch geklaut, und anders kommen wir nicht raus. Dafür sind wir mit dem Taxi nach Hause, auch edel. Und dann, wenn man schon denkt dass es wohl nicht mehr viel weihnachtlicher werden könnte: Gutzi backen! Dabei gibt es nur eine Klippe zu umschiffen: Der Neuseeländer an sich hält nicht viel von Haushaltswaagen. Jeder hier hat ein Set Masstassen und ein Set Masslöffel, und damit lässt sich hier alles zubereiten. Nur nicht Schweizer Rezepte. Aber dafür gibt es ja das Internet! Oder noch besser, hier.

Mehl: 125 g/cup
Butter: 227 g/cup
Mehl: 125 g/cup
Zucker: 200 g/cup
Puderzucker: 120 g/cup
gemahlene Mandeln: 170 g/cup

Freitag, Dezember 22, 2006

Antiweihnachten

"Hast Du die Balkontüre aufgelassen?" habe ich Esther noch verblüfft gefragt, als wir gestern um Mitternacht nach Hause gekommen sind... Hat sie nicht. Sondern der Einbrecher, der unsere Wohnung leergeräumt hat. Das war nicht lustig. Gar nicht. Sie haben so ziemlich alles eingepackt was klein und elektronisch war. Es folge eine unruhige Nacht und kein schönes Aufwachen.

Am nächsten Morgen war dann die Polizei zur Stelle. Crime Scence Attendants Simon und Sarah kamen zu uns, haben alles protokolliert, fotografiert und Finger- und Schuhabdrücke gesammelt. Mit denen alles nochmals durchgehen hat geholfen und die zwei waren wirklich nett und haben uns wieder ein wenig aufgebaut. Dann gings ab zur Versicherung und versuchen zu retten, was zu retten ist.

Also. Macht Euch mal keine Sorgen. Es geht uns gut, der Schaden ist beinahe nur finanzieller Art und wird wohl ersetzt werden (alle meine Geburtstagsgeschenke leben noch). Und weil ja Esthers iBook eh den Geist aufgegeben hat und nur noch sporadisch aufstartete, könnte das sogar ein kleiner Lichtblick sein!

Frohe Weihnachten! :-)

Mittwoch, Dezember 20, 2006

Great Barrier Island - from the Kaiaraara Hut to Windy Canyon

Am Samstag stand die Kroenung unserer Wanderung an: wir werden den Hirakimata erklimmen, den hoechsten Berg der Insel und mit 621 Metern gar nicht so ohne. Der Weg da hoch fuehrt durch ein schattiges Tal. Unten waechst noch die Nikaupalme, dann kommen immer mehr Farnbaeume dazu und oben hat es sogar noch Reste vom alten Kauriwald, der einst die ganze Insel bedeckt hat. Unterwegs gibts immer wieder spektakulaere Aussichten zu geniessen und sogar ein paar historische Ueberbleibsel saeumen den Weg: In den 20er Jahren, als hier das Abholzen so richtig im Gange war, hatten sie die geniale Idee, alle Baumstaemme mit einer gigantischen Flutwelle ins Tal zu strudeln. Gesagt, getan, die Holzfaeller haben das Tal mit einem Damm verriegelt, alle Staemme dahinter in den Stausee gekippt und dann das Fluttor geoeffnet. Voila. Jeder fuenfte Stamm ging bei dem Unternehmen drauf und auch sonst duerfte diese brachiale Methodes ziemlich Schaden angerichtet haben, aber kostenguenstig war es auf alle Faelle. Und dem Staudamm, den kann man unterwegs noch schnell besichtigen. Aber viel schoener war die Meeressicht, die man immer wieder hatte. Die Insel die man auf dem Bild weit hinten im Dunst sieht, das ist uebrigens Little Barrier Island. Und dann, endlich, waren wir oben auf dem Gipfel. Was fuer ein Hochgefuehl! Wir hatten den Gipfel ganz fuer uns alleine (tatsaechlich sind wir dann, als wir aufgebrochen sind, zum allerersten Mal in den drei Tagen ein paar Wanderern begegnet!). Der Abstieg fuehrte uns dann auf die Ostseite. Dort war der Schaden, den das Abholzen angerichtet hat noch eher sichtbar. Aber in der Mittagssonne durch duftende Manukas wandern ist auch schoen. Sogar ein paar gestreifte Sonnenorchideen (Thelymitra pulchella) haben sich entschlossen, fuer uns am Wegesrand zu bluehen und dann war die dreitaegige Wanderung auch schon vorbei. Der Bus hat uns abgeholt und nach Tryphena gebracht, zum Stray Possum, wo wir die letzte Nacht verbrachten. Dort haben wir dann bei einem oppulenten Mal unseren kleinen Ausflug wuerdig beendet.

Dienstag, Dezember 19, 2006

Great Barrier Island - from Whangaparapara to the Kaiaraara Hut

Am Freitagmorgen gab es erstmal dampfenden Porridge, denn schliesslich sagt man nicht umsonst, dass Hafer sticht, und die Energie konnten wir brauchen. Von Whangaparapara ging es erstmal landeinwaerts, und wir entschieden uns fuer Withey's Track, was eine unglueckliche Entscheidung war. Denn der Weg ist mit dem Lineal angelegt und geht sauber ueber einen steilen Huegel. Einmal hoch, einmal runter. Und dann hatten sich alle Spinnen des Waldes entschlossen, feine Faeden ueber den Weg zu spannen, das machte die Sache auch nicht angenehmer. Dafuer wurden wir nachher mit allerliebsten Baechlein belohnt die im Schatten des Waldes vor sich hin gluckerten. Die mussten alle ueberquert werden, was wir aber mit Bravour bestanden. Dann wechselten wir kurz auf die Forest Road, die aber auch eher einem Wanderweg glich. Myriaden von irgendwelchen gefluegelten Insekten, Wespen oder Wildbienen oder so was, waren eifrig damit beschaeftigt aus irgendwelchen Erdloecher herauszufliegen oder in dieselben zu verschwinden und liessen sich durch uns nicht stoeren. Es summte wie wild, die Sonne prasselte hernieder und wir waren froh, auf den Kiwiriki Track abbiegen zu koennen. Der fuehrte uns der Kueste entlang nach Norden. War aber ganz schoen anstrengend. Denn die Kueste ist huegelig und der flache Strecken gibt es kaum. Dafuer wurde man ab und an mit wunderbaren Aussichten belohnt, und unten, in den Taelern wuchsen schoen Blumen, die fotografiert sein wollten. Aber so langsam waren wir erledigt und ganz froh, als wir endlich bei der Kaiaraara Bucht angelangt sind. Dort war die DOC Huette, in der wir uebernachten wollten. DOC ist das Department of Conservation, das alle Nationalparks managt und auch solche Huetten bereitstellt, in denen man fuer 10 $ uebernachten kann. Aber erstmal Schweiss abwaschen und zNacht kochen! Und zudem hatte Esther ihren Flachmann mit Schottischem Single Malt dabei, damit wurde der zweite Tag wuerdig beendet.

Montag, Dezember 18, 2006

Great Barrier Island - from the Hot Pools to Whangaparapara

Letzten Donnerstag ging es los: Vier Tage auf Great Barrier Island wandern und abschalten, Herz was willst Du mehr? Great Barrier Island, oder The Barrier, wie der Kenner sagt (und auf keinen Fall GBI, das hoert sich doof an, hat mir Annabel gesagt) ist die viertgroesste Insel Neuseelands, bildet quasi die Verlaengerung von Coromandel und ist von Auckland aus bequem per Faehre zu erreichen. Und damit beginnt das Abenteuer schon. Weil die Faehre legt nicht, wie die Faehren von Fullers, schoen Downtown ab, sondern im Hafenviertel, gleich hinterm Fischmarkt. Esther streckte schon neugierig ihren Kopf und da war sie auch unsere Faehre, oder eher unser Schiff. So ein richtiger Kahn halt. Der zuckelte mit uns, jeder Menge Kisten, Kaesten und Autos und ein paar anderen Urlaubern nun gemuetlich ueber den Hauraki Golf. Ab und zu hat der Kapitaen alle zum Bug geordert, den da tummelten sich die Delphine und begleiteten uns auf unserer Fahrt. The Barrier ist zwar nicht allzuweit von jeglicher Zivilisation entfernt, aber doch sehr 'remote'. Ein Elektrizitaetsnetz hats keines, eine einzige Strasse verbindet die wichtigsten Orte und es scheint, dass jeder der 700 Bewohner den anderen kennt. Uns hat ein Bus erwartet, der uns zur ersten Etappe unserer Wanderung spedierte, zum Hot Pool Track. Hier findet ihr eine Karte (pdf), auf der ihr die Wanderung nachvollziehen koennt. Die Landschaft der Insel ist herrlich. Heide, Wald und Wiese, und mittendrin dann der erste Hoehepunkt, die Hot Pools. Wir haben uns aber dagegen entschieden, es war zu warm als dass die Pools uns zum Bade eingeladen haetten... Aber es hatte auch kalte Pools und in denen haben wir dann unsere Fuesse gekuehlt. Tuis haben uns mit ihrem, aehm, Gesang begleitet, Bienen habe emsig die Manukablueten nach Nektar abgesucht und wir mittendrin, leicht verschwitzt, aber seelig. Nach dem Hot Pool Track sind wir dem Tramline Track nach Westen gefolgt. Der heisst so, weil da frueher ein Baehnchen durchgezockelt ist, mit dem sie die maechtigen Kauribaeume zum Meer transportiert haben. Die Insel war frueher von einem riesigen Kauriwald bedeckt, heute kann man die Riesen an einer Hand abzaehlen. Ok, nicht ganz, aber die ersten weissen Siedler hier haben ganze Arbeit geleistet. Ein Glueck regeneriert sich der Wald, aber das dauert noch ein paar hundert Jaehrchen, bis der wieder da ist. In der Zwischenzeit sieht es aber auch ohne Kauris sehr schoen aus. Der Tramline Track hat uns dann wieder ans Meer gefuehrt an den Ort mit dem huebschen Namen Whangaparapara. Dort hat es ein bisschen wie im Auenland ausgesehen. Und dort befand sich auch die Great Barrier Lodge, wo wir unsere erste Nacht verbrachten. So sassen wir dann, mit einem kuehlen Bierchen in der Hand, im Schein der untergehenden Sonne und mussten uns zugestehen: "Jep, das faengt schon mal gut an!"

Mittwoch, Dezember 13, 2006

Wenn der Pohutukawa blüht...

...dann zieht es uns nach draussen. Brüder, zur Freiheit, zur Sonne! Endlich ist es soweit, der Pohutukawa hat sein rotes Sommerkleid übergeworfen und zusammen mit dem türkisen Meer sieht das äusserst majestätisch aus! Das mussten wir natürlich gleich mit einem Bierchen am Hafen feiern gehen. Obwohl, ich bin ehrlich: ganz ist er immer noch nicht da, der Sommer, aber verdammt nahe. Man kann ihn förmlich hinter jeder Häuserecke riechen. Ab und zu springt er unverhofft hervor, versetzt Dir einen Nasenstüber oder küsst Dich auf die Wange, und schon ist er wieder weg.
Manchmal bleibt er sogar ein wenig länger. So wie heute Nachmittag. Da ist er drei Stunden hängengeblieben und hat mir einen kleinen Sonnenbrand im Gesicht verpasst. Die Sonne ist hier unglaublich scharf. Und wenn man es merkt, ist es schon zu spät!

Also meine Lieben, nicht dass Ihr es mittlerweile anders gewohnt seid, aber wir verschwinden für ein paar Tage in der Versenkung. Ab nach Great Barrier Island, wandern. Wir erzählen Euch dann, wie es gewesen ist.

Montag, Dezember 11, 2006

Coca-Cola Christmas in the Park

Letzten Samstag war grosses Kino angesagt. Coca-Cola lässt hier jedes Jahr den Bär tanzen und organisiert das grosse "Christmas in the Park" Spektakel. Erst denkt man ja, ouh, Gogga, da haben wir's wieder mal, seichte Unterhaltung untermalt von sanfter Werbung, und alles als Weihnachtsfeier verpackt. Bloss nicht! Aber dem ist nicht so. Schon Wochen vorher sind uns die Freunde hier in den Ohren gehangen: Da müssen wir hin! Wann treffen wir uns? Wer bringt was mit? Das ganze ist nämlich ein grossangelegtes Picknick und wer sich das entgehen lässt ist selber schuld. Allerdings hat das Wetter nicht ganz mitgespielt. Doch das wirft den Auckländer nicht aus der Bahn, wie man sieht haben sich alle mit Plastikplanen und Schirmen ausgerüstet. Wir haben uns mittendrin niedergelassen. Und dann wurde ausgepackt: Erdbeeren, ein Hühnchen, Chips und Dips, Wein und Bier, Muffins, ach, das übliche halt. Ab und zu musste unterbrochen werden, weil gar kräftig Regen herunterprasselte, aber je dunkler es wurde, desto weniger nass war es. Und die Show war äusserst unterhaltsam. Ihr kennt natürlich die Namen nicht, aber in der Schweiz wären sicher Gotthard dabei gewesen, Kisha und Florian Ast, Adolf Ogi, die ganze Besetzung von Lüthi & Blanc. Lauter Cervelatprominenz also, und hier auch. Die haben dann Weihnachtslieder gesungen, die besten Hits vom vorletzten Jahr und dazwischen sonstwelche süffigen Sachen, die über Lautsprecher immer ganz passabel klingen. Mit der Zeit sind dann alle gestanden, haben mitgesungen und einfach ein Riesenfreude an allem gehabt. Immer war dieses Schlittenklingeln in der Luft, mit dem man in englischsprechenden Ländern den ganzen Dezember hindurch terrorisiert wird, Zehnjährige haben auf der Bühne alleine Christmals carols gesungen, die Coca-Cola Tanztruppe hat wild herumgetanzt, im Publikum haben sie für eine Jugendberatung Geld gesammelt (dafür hat man dann eine Nikolausmütze bekommen) und ein anderer Sponsor hat WC-Papierrollen verteilt. Dann ist Santa Claus auf einem grossen Schlitten winkend durch die Menge gefahren und später durfte dann ein Junge bei einem grossen Nussknackermann den Arm herunterdrücken und den grossen Weihnachtsbaum anzünden. Dann wurde YMCA gespielt und Let's get loud und am Himmel wurde ein Feuerwerk abgebrannt. Und dann sind alle glücklich und zufrieden nach Hause gegangen. Nächstes Jahr vielleicht sogar mit gutem Wetter!

Freitag, Dezember 01, 2006

Willkommen, liebe Familie!

Gerade eben habe ich ein Familienrundschreiben erhalten. Familien-was? Rundschreiben. Mein Verwandten väterlicherseits sind da etwas, ähm, ich muss aufpassen, die lesen mit, exklusiv. Wir wissen genau, wer mit wem und wann. Ist alles in langen Stammbäumen aufgelistet und wir sind alle mit Genealogienummern versehen, damit wir ja nicht verloren gehen. Ich bin 1014. Ist aber auch nett, man trifft sich ab und zu zu einem grossen Familien-Pow-Wow und dann lernt man Verwandte kennen, von denen hat man gar nicht gewusst dass es die gibt. Dann ist man ganz stolz und weiss, ich habe auch etwas von diesem Kapitän, oder Önologen oder Fagottisten im Blut, ich kann ja nicht so übel nicht sein!

Und jetzt haben die in diesem Familienrundschreiben dieses/diesen/dieser Blog da erwähnt. Jetzt schauen die alle hier rein und lesen das Zeug. Habe ich irgendwann mal was kompromittierendes erwähnt? Und wie schreibt man kompromittierend überhaupt? Meine Güte!

Wie auch immer: Hallo Familie und viel Spass beim Lesen. Und wenn Ihr kommentieren wollt, nur zu!

In der Zwischenzeit kehre ich mal zum Tagesgeschäft zurück. Wir müssen uns nämlich um unsere Führerausweise kümmern. Oder heisst das Fahrschein. Verdammt, jetzt wohl all die Verwandten aus Deutschland mitlesen lauern ja überall Fettnäpfchen! Wie auch immer, Driver's Licence. Wer länger als ein Jahr in NZ ist, der braucht einen Neuseeländischen Ausweis. Also umschreiben lassen. Die wollen aber den Schweizer Schein übersetzt haben. Von einer zertifizierten Stelle. Da reicht auch ein internationaler Ausweis nicht. Ein Glück gibt's da eine veritable Industrie von zertifizierten Übersetzern. Die sind sogar billiger als der internationale Ausweis in der Schweiz! Nur leider, leider, reicht das noch nicht. Eine Theorieprüfung will auch bestanden sein. Und in meinem Fall, weil ich alter Ökohase so lange mit meiner Fahrprüfung gewartet habe, muss ich sogar einen praktischen Test bestehen! Bei dem Verkehr in Auckland! Das kann ja heiter werden. Ihr müsst wissen, dass die hier ganz spezielle Regeln haben. Linksverkehr geht ja noch. Aber gleichzeitig gilt ultrakrasser Rechtsvortritt: Wenn ich auf der linken Spur so daherrolle und links abbiegen will, gleichzeitig aber ein Fahrzeug auf der entgegenkommenden Fahrbahn auch links (also für das Fahrzeug rechts) abbiegen will, dann muss ich das durchlassen. Schliesslich kommt es für mich ja von rechts. Das ist sehr seltsam und kann zu Schachmattsituationen führen, bei denen keiner mehr fährt und den anderen nur ungläubig anglotzt. Dafür gehört das Linksüberholen auf der Autobahn hier zum guten Ton. Wenigstens inoffiziell. Ich glaube nicht dass ich das bei meinem Test praktizieren werde...