Esther änd Dominik ar going tu Niusiländ. Änd hir is sö pleis tu ried all sö sings dät dei häf egspiriensd. Fönni storis, brefteiking ädwentschörs änd matsch mor. Iur komments ar wellkom of kors!

Samstag, Dezember 30, 2006

Vorfreude

Wir ihr deutlich sehen könnt, wir haben uns auch einen Weihnachtsbaum geleistet. Das YPS-Modell mit Gimmick: Papierbaum zusammenstecken, Salzlösung in die Plastikschale und schon nach wenigen Stunden glitzert es, dass es eine wahre Freunde ist! Eine tolle Sache, die aber auch schon den Weg alles Irdischen genommen hat und hinter unserem Haus auf den Müllmann wartet. Denn hier war heute grosses Saubermachen angesagt, schliesslich treffen nachts um halb zwölf (oder sogar früher, laut der Prognose vom Flughafen) Esthers Eltern in Auckland ein. Esther ist natürlich schon seit Tagen aus dem Häuschen und leicht aus der Fassung zu bringen: "Der Zopf ist aber kein Zopf, der sieht nicht aus wie ein Zopf" (sieht er aber wohl), "Du kannst machen was Du willst, aber ich werde um elf zum Flughafen fahren" (und dann eine Stunde dort herumhängen). Während ich genauso aufgeregt bin und es einfach nicht zugebe...

Und jetzt, während wir warten dass es Nacht wird, kann ich euch ja noch ein paar Geschichte erzählen.

Die erste ist eigentlich keine Geschichte, eher eine Frage. Aber lest selbst: Die liebe Nina und ihre ebenso liebe Schwester Alice haben mir auf den Geburtstag ein Puzzle geschenkt. Ich persönlich finde Puzzleschenken ja was äusserst riskantes. Das ist etwa so, wie wenn man den neuen Flirt auf einen Abend zum Briefmarkentauschen einlädt. Das kann in die Hose gehen. Aber Esther und ich sind tatsächlich einem Puzzle nicht abgeneigt, und so haben die zwei nochmals Glück gehabt. Und nun, in der Weihnachtszeit haben wir es ausgepackt und zusammengestückelt. Jawoll, Nina, wir habens! Dazu muss man sagen, dass es ein sehr seltsames Puzzle ist. Ein Wasgij. Das ist rückwärts und heisst Jigsaw, also Laubsäge, der englische Name für Pössl. Und bei diesen Puzzles weiss man nicht, wie das Bild aussieht. Das heisst, ein bisschen schon. Man sieht es aus einer anderen Perspektive, und begreift gar nicht, was denn da auf dem Bild abgeht. Erst wenn man dann das Puzzle vollständig zusammengesetzt hat, dann sieht man die Szenerie von einem anderen Blickwinkel. Dominique, Esther und ich waren ganz vergiftet daran. Schweigend über die Stückchen gebeugt haben wir zwei Nächte verpuzzelt. Und jetzt ist es auch schon vorbei. Und damit komme ich zu meiner grossen Frage: Darf ich das Puzzle über TradeMe verhökern? Es ist ja meines, und einmal gelöst ist der Spass vorbei und zurück in die Schweiz nehme ich es ja sicher nicht... Andererseits, es ist ein Geschenk, das kann ich doch nicht schon nach einem Monat verkaufen... Hm. Schwierig, schwierig.

Und die zweite Geschichte: Esther hatte gestern ihren letzten Arbeitstag in der Jugi von Auckland. Aus, vorbei. Sie beknien sie jetzt schon, sie solle dann doch einfach wieder vorbeischauen, wenn ihre Ferien vorbei sind... Das Foto ist vom Heilig Abend. Da haben wir Esther einen Weihnachtsschmaus gekocht (Partyfilet, hallo Wombat!) und den haben wir zusammen in der Jugi verspiesen. War eh nicht viel los. Ein einsamer älterer Kettenraucher, ein strikt nicht-religiöse Familie die wie wenn nichts wäre ihr Müsli gegessen hat, zwei verschupfte Backpacker und wir mit lecker Filet und Rotwein mittendrin. Aber um ehrlich zu sein, die Weihnachtstimmung kam nicht auf. Eher so normale gemütliche Abendessstimmung. War auch ok.

Dritte Geschichte. Ich beim BBQ. Das war der Abend vor Weihnachten, wenn ich mich richtig entsinne. Da waren Tina und Rutene zu Gast, Esthers Gschpönli aus der Jugenherberge. Aber das Bild soll nur die Einleitung sein für die Liste von dem, was ich dieses Jahr so gemacht habe, ich meine jetzt mal beruflich. Das liest sich komisch. Für mich ist das aber einfach kein Beruf, sondern eine Beschäftigung, der ich gerne nachgehe. Berufe, da lernt man zuerst was, und nachher wendet man es an, und kriegt Geld dafür. Ich verstehe die Dinge nicht und versuche sie zu verstehen. Und dafür kriegt ich Geld. Aber nur wenn ich auch anderen erzähle, was ich so verstande habe. Dieses Jahr habe ich folgendes begriffen und gelernt: Ich weiss, wie man klitzekleine Parasiten in Wasserflöhen mittels quantitativer echt-Zeit Polümerasenkettenreaktion zählen kann. Dann habe ich plötzlich gemerkt, dass die Untereinheiten des Genes für die ribosomale DNA bei Glugoides intestinalis verkehrt herum liegen, das war ja vielleicht was! Und dann habe gerade eben den Zuschlagt gekriegt, dass ich auch behaupten kann, dass die Persistenz einer Infektion besser ist als deren Intensität wenn man die Fitness des Parasiten Ordospora colligata messen möchte. Und sonst habe ich noch gelernt wie man den Bakteriophagen lambda in das Bakterium Escherichia coli einschleust, wie man es wieder rausholt (entweder mit UV Strahlen oder mit krebserregendem Antibiotikum) und wie man es zählen kann (ja, gleich wie mit der obigen Methode mit dem langen Namen, wenn ich die schon kenne, dann verwende ich sie auch gleich nochmals). Dann habe ich lambda im Reagenzglas evoluieren lassen, in zwei verschieden Richtungen. Hat beidesmal geklappt und ich habe sogar die Veränderungen im Erbgut von lambda gefunden, die den Phagen verändert haben. Und diese Veränderungen sind auch dort, wo man es erwarten würde. Bin ganz entzückt!

So. damit hätten wir ein weiteres Stündchen totgeschlagen...

was ihr dazu meint:

Anonymous Anonym said...

Viel Info, viel News, viel Gfreuts. Herzlichen Dank. Viel Wissenschaft. Beeindruckend. Beeindruckend auch die Armbanduhr!

2.1.07

 

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