Esther änd Dominik ar going tu Niusiländ. Änd hir is sö pleis tu ried all sö sings dät dei häf egspiriensd. Fönni storis, brefteiking ädwentschörs änd matsch mor. Iur komments ar wellkom of kors!

Donnerstag, August 31, 2006

Nemo

Erinnert Ihr Euch noch an Margherita? Ja, es geht ihr immer noch gut und sie verrichtet brav ihre Dienste. La donna è mobile gilt für sie nicht. Zum Glück. Vielleicht liegt es daran, dass sie schon seit längerem einen Lover hat. Nemo. Wir wussten's gar nicht. Nemo gehört zur Klasse der Dishwasher, und wird von Fisher & Paykel hergestellt. Das ist sozusagen die Verzinkerei Zug von Neuseeland. Der Nemo wurde von uns ein wenig links liegengelassen, naja, zu zweit braucht man auch gar lange, bis so eine Maschine gefüllt ist. Oder andersrum: Mit was bitte sollen wir den Nemo den füllen? Soviel Geschirr haben wir gar nicht!

Aber kürzlich hatten wir ja Gäste im Haus, nicht war. Und da gab es doch einen grösseren Abwasch. Für was hat man Nemo? Sagten wir uns und füllten ihn gar fröhlich und frisch. Nur noch auf den Knopf drücken. Grumblgrumblgrumbl! Hm, sollte das nicht eher plätscherplätscherplätscher machen? Ach, wer weiss, der Nemo ist da vielleicht ein wenig speziell, die Margherita isses ja auch. Aber da wollte einfach kein plätscherplätscherplätscher kommen. Mal aufmachen und reingucken... tote Hose. Alles wie gehabt. Nix von wegen schon mal angesaubert. Der Strom ist da, das Wasser nicht. Aha! Da hat wohl jemand den Zuleitungshahn abgedreht! Der ist ja wohl unter der Spühle...

(und jetzt kommt ein peinliches Zwischenspiel. Die Hauptrollen spielen ein sehr offensichtlicher Zuleitungshahn der nur darauf wartet, aufgedreht zu werden, und Dominik, der irgendwie nicht bei der Sache ist)

Fünf Tage später: Ich treffe Jude, unseren building manager und erzähle ihm von Nemo und dem fehlenden Wasser. 5 Minuten später steht er in unserer Küche, dreht das Ding auf und Nemo sprudelt fröhlich los. Genialerweise konnte ich die Geschichte so verdrehen, dass Jude nicht gemerkt hat, wie doof ich bin...

Montag, August 28, 2006

...und dafür musste ich erst nach Auckland reisen!

Der ist für meinen Bruder.

Tim war ja zu Besuch letzten Freitag. Und ich weiss nicht mehr wie, wir sprachen über Musik und da lief was schon wieder auf unserer Studi-Stereoanlage (iTunes, Laptop und Computerboxen)? Ich weiss es nicht mehr. Ah ja, doch, Shirley Bassey. Die Light my fire-Coverversion. Und da hatten wir es von guter Musik die in Filme reinpasst. Und da erwähnt Tim den Namen Barry Adamson. Einer von Nick Caves Bad Seeds.

Gaaaaaaaanz weit hinten in meinem Kopf, also wirklich weit hinten, fällt ein Groschen. Ganz leise. Klimper. So leise dass es mein Bewusstsein nur unterbewusst gehört hat. Und wie das dann so geht mit unterbewussten Dingen, ich lenke die Unterhaltung in die richtige Richtung und frage Tim nach einem Albumtitel von Barry Adamson. Oedipus Schmoedipus ("iidipus schmiidipus"). YEAH! Jetzt ists klar! Ich weiss noch wie wir von diesem Album auf DRS3 gehört haben. War vor 10 Jahren oder so das Album der Woche in Sounds und der Titel der hat uns so beeindruckt, wir haben den noch Jahre später zitiert. Aber nie habe ich auch nur ein Stück von diesem Album gehört. Und heute hat mir Tim die CD gebracht. Es geht gar nicht darum ob es gut ist oder nicht, es ist the infamous Barry Adamson. Juhu!

Das Album ist gut. Ich würde sagen besser als Chocolate & Cheese. Grins.

Sonntag, August 27, 2006

Carne al Forno

Das gab es bei unserer ersten richtigen eigenen Einladung. Annabel und James und Tim waren zu Besuch und wir haben sie bekocht. Dazu wurde jede Menge Wein gebechert und am Tag darauf waren wir alle nicht so richtig zu gebrauchen. Aber dafür war es, ich wiederhole mich, unsere erste richtige eigene Einladung! Das ist nämlich etwas wunderbares, Gäste bekochen. Und wir haben es ja schon ein wenig vermisst.

Unsere Gäste möchte ich noch vorstellen: Annabel kennt ihr ja, die Labmangerin, und James ist ihr Verlobter (auch wenn sie das Wort Fiancé schrecklich cheesy findet). Tim ist auch in unserem Labor und ein PostDoc, wie ich, einfach ein paar Jährchen erfahrener. Er hat einen feinen Martinborough Riesling Spätlese mitgebracht, den haben wir auf dem Bild gerade getrunken.

Und dann gibt es auf dem Bild noch etwas zu entdecken. Eine Anomalie. Etwas, für Neuseeland ungewöhnliches, aber für europäische Augen nur schwer zu entdecken. Und nein, es ist nicht das Schweizer Armeemesser auf dem Tisch. Es ist glaub ich zu schwer...

Dienstag, August 22, 2006

~~~~~~~~wasabi?!

Lunchtime! Paul ist gerade in Melbourne und darum mache ich mich in seinem Büro breit. Da ist es still und da kann man gut arbeiten. Und zum Mittagessen schnappt man sich sich auf der Studentenallmend schnell eine Box Sushi.

Da Lustige am Sushikauf ist der Moment vor dem Bezahlen. Da steht dann nämlich ein kleine Asiatin, die blickt in die Sushibox, zählt die Stückchen und fragt dann "~~~~~~~~~~~wasabi?" Das ist komplett unverständlich und sollte heissen "Möchten Sie zu ihrem Assortiment feinster Sushistückchen auch noch ein wenig Sojasauce, Ingwer und Wasabi?" Worauf man freundlich nickt und sagt "Yes, please". Dann kriegt man ein Gäbelchen voll Ingwer, ein Wasabikügelchen und einen kleinen Plastikfisch, der mit Sojasauce gefüllt ist. Vielleicht ist er auch mit dieser berüchtigten Fischsauce gefüllt, könnte auch sein. Und dann bezahlt man und spaziert von dannen mit seinem Mittagessen.

Montag, August 21, 2006

Die ainti Siite macht dich chliner...

Nur schnell damit ihr es wisst, das Panoramaföteli von gestern ist jetzt in voller Grösse erhältlich. Ich habe doch tatsächlich ein kleines bisschen Platz von unserem Provider gekriegt, das müsste reichen. Schaut es Euch an!

Aber das ist ja Schnee von gestern. Heute drehen wir uns um 180 Grad. Denn dieses Panorama, das haben wir auf dem Mount Victoria aufgenommen. Der steht in Devonport, dem mehr besseren Viertel von Auckland, das zur sogenannten North Shore gehört. Das sind alle jene Suburbs, die im Norden sind und für die man über die grosse Brücke muss. Oder aber man nimmt die Fähre, dann ist man eigentlich viel schneller in Devonport. Und 15 Minuten später steht man auch schon auf dem Berggipfel. Es ist, wie immer hier, ein Vulkankegel. Und eben, wenn man sich von Auckland wegdreht, dann sieht man Rangitoto! Ist immer schön anzuschauen! Und man sieht auch ganz eigentümliche Pilze, die sich da auf dem grünen Gipfelrasen breitmachen. Ich dachte mir, ha! da sind sicher so Abluftdinger, für irgendein militärisches Geheimloch in diesem Vulkan. Und damit böse Migs die mit noch böseren Absichten über den Berg brettern nicht gleich sehen dass das hier ein Ziel mit hoher Priorität ist, haben sie, schwuppdiwupp, diese Abluftdinger als Fliegenpilze getarnt. Clever, diese neuseeländischen Generäle! Wenn doch nur alle Militärs so schlau wären... Die Welt wäre ein farbigerer Ort.

Jetzt hat mich aber Pete darauf hingewiesen, dass das für ihn immer stinknormale Sitzgelegenheiten waren und dass deren einziger Zweck darin bestünde, den picknickfreudigen Auckländern einen trocken Platz für ihren Hintern zu bieten. Hm. Ich musste dann zugeben, dass ich meine Hypothese mit den Abluftdingern nicht von Nahem überprüft habe. Es könnte also sein... Andererseits: Wenn das kleine Hocker sind, dann können es ja a) trotzdem noch Abluftdinger sein und b) wieso sind es dann nicht zwei, drei oder vier in Grüppchen, damit man sich gegenübersitzen kann, hä?

Eine weitere Reise nach Devonport ist nötig.

Sonntag, August 20, 2006

Panorama

Immer wieder erhalten wir lange Briefe von Euch in denen Ihr uns darlegt, dass es doch wirklich interessant wäre, einmal ein Panorama von Auckland in diesem Blog zu posten. Na gut, haben wir uns gesagt, haben die Fähre nach Devonport genommen, sind auf den Mount Victoria gestiegen und haben geknipst. Ihr müsst wissen, dass man von dort die Schokoladenseite von Auckland sieht. Wir finden, dass man eigentlich nicht nach Auckland fliegen, sondern mit dem Schiff anreisen sollte. Auckland sieht einfach besser aus, wenn man sich der Stadt über den Wasserweg nähert.

Leider scheint es dass ich das Originalbild nicht in voller Grösse hochladen kann. Damit sind leider auch die lustigen Kommentare nicht lesbar. Ich muss also einen kleinen Trick anwenden... Moment... Ach ist das heute mühsam mit dieser lahmen Internetverbindung. Ihr werdet wohl warten müssen...

Freitag, August 18, 2006

Trio Infernale

Von Zeit zu Zeit ist es an der Zeit dass wir Euch konsummässig auf dem Laufenden halten. Kaufen, kaufen, kaufen. Was ist in? Was ist out? Was hat der Neuseeländer in seinem Warenkorb? Für was legt er sein Geld hin? Das ist wichtig und soll auch hier seinen wohlverdienten Platz haben. Darum heute: Süsswaren. Gaaaaaanz am Anfang haben wir mal von den Pineapple Lumps berichtet. So Ananasfruchtgummiteile in Schokolade. Die werden von der Firma Pascall hergestellt, die auch viele andere Süssigkeiten herstellen. Auf dem Foto gibts eine kleine Auswahl davon. Die Werbung für die Pineapple Lumps ist übrigens recht gut: Da sitzen alle Länder so im UNO Stil an einem Tisch und Gott verteilt alle wichtigen Dinge. Öl, Gold, Diamanten und jedes Land hat einen Buzzer vor sich und wer genug schnell draufhaut, der kriegt das Zeug. Und als Gott dann zu "Pin..." ansetzt, da haut der Neuseeländische Vertreter schon drauf. Und so hat Neuseeland die Pineapple Lumps gekriegt. Hinter der Werbung steckt übrigens mehr. Neuseeländer haben glaub ich tatsächlich ein wenig das Gefühl, dass sie allgemein zu kurz gekommen sind. Naja, das kann man ihnen auch nicht verübeln. Wenn das nächste Land ein paar tausend Kilometer entfernt ist, dann fühlt man sich vielleicht ein wenig verlassen. Dass schlägt sich auch in den Nachrichten nieder: die Neuseeländer sind nicht soooo am Lauf der Welt interessiert. Ist ja alles so weit weg.

Aber zurück zu Pascall und seinen Süssigkeiten. Pacall gehört Cadbury-Schweppes. Eine Englische Süsswaren- und Getränkeherstellerin. Und weil Engländer und Neuseeländer seelenverwandt sind, haben sie eben auch ähnliche Geschmäcker. Bei den Pfefferminzbonbons ist übrigens etwas seltsam. Nämlich das was hintendrauf steht: "Anders als der weiche, echte Minzgeschmack unserer Bonbons ist der Bananenbaum kein Baum sondern ein Kraut." Hä? Erst dachte ich, das sei ein Spässchen, und auf allen Süssigkeiten steht sowas drauf. Aber die anderen sind alle ganz normal. Nur bei den "Spearmint Imperials" steht das drauf. Ja, ich weiss dass die Banane nicht ganz als Baum durchgeht, aber was hat das mit dem Geschmack der Bonbons zu tun? Das ist ja so unglaublich weit hergeholt, das kann doch nicht ernst gemeint sein! Was meint ihr?

Mittwoch, August 16, 2006

Eine spitzenmässige Spitzensache

Esther ist auf ihrer Reise durch Neuseeland gar seltsames Gewächs begegnet. Sie kam mit glasigen Augen zurück und stammelte Worte wie:"überall, sie sind überall", "Schwämme, ganz im Trockenen", "Sachen gibt's, die sollte es nicht geben". Dummerweise hatte sie kein Beweismaterial dabei. So habe ich das alles auf die dünne Luft und den exzessiven Drogenkonsum abgeschoben und mich nicht weiter drum gekümmert.

Jetzt hat aber Irina, Esther's Reisebegleiterin (der ich hier noch ganz offiziell für die Schokolade danken möchte!), uns eine CD geschickt, vollbepackt mit digitaler Evidenz. Tja, es gibt sie also doch, die Landschwämme. Oder doch nicht? Es stellt sich heraus, dass es sich hier um zwei Organismen handelt. Nicht um bloss einen. Es sind eine Alge und ein Pilz, die sich zusammen vergnügen und bei den ahnungslosen Touristen Verwirrung stiften. Gemeinsam nennen sie sich Spitzenflechte oder auch Korallenflechte (lace lichen, coral lichen, Cladia retipora). Und diese Flechte sieht wirklich seltsam aus, wie man auf diesen Fotos sieht. Der Pilz kümmert sich übrigens ums Wasser und die Mineralien, von denen er der Alge abgibt, die Alge kann dafür mit Hilfe des Sonnenlichtes lecker Zucker herstellen, was der Pilz nicht kann. So haben beide etwas davon. Neuerdings hat man aber rausgefunden, dass dieses nette Zusammenleben ("Symbiose") vielleicht doch nicht so nett ist, es könnte auch sein, dass der Pilz die Alge quasi als Sklavin hält, denn wenn man sie aus ihrem Gefängnis befreit, dann wächst sie viel besser. Na, wer möchte schon mit einem Pilz herumhängen?

Dienstag, August 15, 2006

E chli Wind

So, jetzt wollen wir mal mit einem Müthos aufräumen. Alle haben uns gesagt "Ou, Ohkchländ? Do hätts dänn viel Wend!" "Säb isch em Fall die zwöitwindigischti Schtadd uuf däre Ärde" "Doo bruuche der im Winter aber e warmi Kabbe" und so weiter. Alles Habbas! Ist gar nicht wahr. Wir haben ja echt erwartet dass da Orkane um die Häuserecken pfeifen, dass man sein Banknoten immer gut festhalten muss, dass man Autotüren immer gegen den Wind öffnen muss (damit sie nicht abreissen), dass kleine Kinder gerne mal aufs Meer geweht werden, dass der Strassenbelag jährlich erneuert werden muss (weil der Wind ihn abschleift), dass man nicht mehr ausatmen kann wenn man gegen den Wind eingeatmet hat (wenn einem nicht schon deswegen das Zwerchfell gerissen ist), dass es auf der Lee-Seite der Stadt immer mehr Tauben hat (weil die dorthin gewindet werden) und anderes mehr. Ich könnte Seiten damit füllen.

Und jetzt die Wahrheit: Manchmal luftet es ein wenig. Das ist alles.

Montag, August 14, 2006

The Lab Juggle

So, jetzt ist es soweit. Erinnert Ihr Euch? Anfangs April hat Pete ein paar Jonglierbälle ins Labor gebracht. Später wurden sie mit richtig guten Bällen ersetzt (Trade Me sei Dank) und täglich haben Peter und Bertus geübt. Alle Arbeiten im Labor und plötzlich schreckt Bertus auf: "Pete! Do you know what time it is?" und Pete: "Yes, its juggling time!" Und los gehts.

Und nun könnt Ihr auf YouTube das Resultat dieser Bemühungen ansehen! Laut Pete ist es ein "Six-ball-two-man-juggle with three subroutines in each routine". Na dann.

Sonntag, August 13, 2006

aus der Nase gezogen

Gell, wir haben auch schon öfter in unseren Blog geschrieben. Jaja, beklagt Euch nur, es ist eine Schande, jawoll, ist es. Aber schliesslich gibt es nun mal einfach Tage, das gibt es wirklich und wahrhaftig nichts zu erzählen. Oder es gäbe schon was zu erzählen, aber das geht dann die weite Welt nichts an.

Ich habe mir so im Stillen ein paar Regeln zurechtgelegt, an die ich mich halten möchte (und die ich damit auch garantiert breche): Ich möchte Dinge aus unserem Leben hier erzählen und weder den Lauf der Welt kommentieren (ja, ich habe ein Meinung zum Krieg im Libanon) noch Internetgeschwafel von mir geben (ja, ich lese regelmässig den Entwicklerblog für den IE7). Das könnte ihr Euch an anderer Stelle abholen von Leuten, die das weitaus besser können. Das ist manchmal gar nicht so einfach.

Also, darum jetzt *kameraschwenk* zum heutigen Thema, das komplett unwichtig ist und darum hier etwas verloren hat: Geld. Zwei Dinge dazu: Erstens, wir (naja, ich) haben hier eine wichtige Lektion gelernt, die da heisst:
The bitterness of poor quality remains long after the sweetness of the low price is forgotten
Ich weiss, das in diesem Moment Sandra L. vor Lachen unter dem Tisch liegt. Jaja, es war ein schmerzvoller Lernprozess. Als wir am Anfang hier in Auckland die ersten Dinge gekauft haben, da wussten wir noch nicht, weit das Geld reicht, und wir wussten auch nicht, wie billig die Qualität aller Dinge ist, die man im "the warehouse" (Slogan: "where everybody gets a bargain") kaufen kann. Mittlerweile haben wir so ziemlich alles ersetzen müssen, was wir dort gekauft haben. Es soll mir eine Lehre sein und Euch allen als Menetekel dienen: Gebt lieber mehr Geld aus, dafür halten die Dinge auch länger. Es ist ja auch nur gut und recht, wenn man Qualitätsware kauft. Man unterstützt die besseren Produzenten (die mit den besseren Arbeitsbedingungen und den interessanteren Berufsangeboten und der umweltfreundlicheren Herstellung), man hat ein schöneres Einkaufserlebnis (the warehouse ist sozusagen der Ottos Warenposten von Neuseeland) und so weiter und so fort. Jetzt höre ich aber besser auf, ich will nicht missionieren.

Kommen wir lieber zu Teil zwei: Kleingeld. Münz. Das ist nämlich in Neuseeland ganz und gar nicht klein. Die 50 cent Stücke (hallo ihr nach illegaler Rapmusik googelnde Hiphopper) sollen exakt die Grösse von Fünflibern haben (yep, das kann man an Schweizer Selectaautomaten ausnutzen). Und alle anderen Münzen stehen dem in nichts nach. Mit der schleichenden Inflation über die Jahre wurde das natürlich immer krasser. Das Gewicht, das ein paar Dollar in Münzform ausmachten war am Ende so gross, dass man auf dem Weg zum Sushiimbiss so viel Kalorien verbrannt hat wegen dem Gewicht, dass es den Wert in Sushis, ähm, ja, ihr wisst worauf ich hinauswill. Es ist sowieso übertrieben. Aber es zeigt auf, wozu es kommen könnte. Also, Abhilfe ist vonnöten. Drum hat man jetzt alle Münzen verkleinert und seit ein paar Wochen findet der Austausch statt. Auf dem Bild seht ihr alt und neu nebeneinander. Es heisst jetzt "ade lieber Kiwi und lieber Farn" und dafür "willkommen hei-tiki" (Hey hey Tiki, hey tiki hey..., sorry ich schweife ab). Hei-tiki ist das Mänchen, das man auf der neuen 20 cent Münze sieht.

Mittwoch, August 09, 2006

Weg! Es is' weg!

Das gibts doch nicht! Da schaut man nichts ahnend aus dem Fenster, Blick zum Skytower, so nur mal schnell, den inneren Kompass richten, und dann ist da nix. Kein Skytower! Da wird doch nicht etwa der Osama? (hallo Suchroboter des Department of Homeland Security) Neinein, nur der Nebel über Auckland. Scheint sich gerade ein wenig um den Turm zu ballen. Na dann. Ein ander Mal.

Aber damit ist ja ein Blog nicht gefüllt. Ich möchte Euch lieber noch von unserer momentanen Lieblingsbeschäftigung erzählen: The Sopranos auf DVD schauen. Wir sind ja schon stolz darauf, dass wir die 24-Welle losgetreten haben. Und jetzt werden wir auch noch die Sopranos-Welle lostreten. Ganz was anderes und, man raunt es sich hinter vorgehaltener Hand zu, um Meilen besser als 24... Hm.... ich schreibe das jetzt mal besonders für Tobias, ich glaube das könnte Dir nämlich passen!

Der Abstand zwischen den Bildern ist übrigens absichtlich so genau --- genau nicht gleich nämlich. Es erinnert mich ein wenig an die Auslassungspunkte am Ende eines Satzes, irgendwie ein wenig frech. Sonst ginge das kleine Bild doch unter.

Dienstag, August 08, 2006

Kunscht

Diese drei Bilder zieren unser Wohnzimmer. Annina hat sie für uns gemalt, als Erinnerung an die schöne Zeit in Neuseeland die wir zusammen hatten. Jetzt ist Annina wieder daheim und nur der Farbklecks erinnert noch an sie. War wirklich schön! Bis bald in der Schweiz, oder so!

Solche Bilder aufhängen ist übrigens gar nicht so einfach. Auf alle Fälle für mich. Esther klatscht die an die Wand und es passt. Bei mir nie. So haben wir es dann aufgeteilt: ich halte die Bilder und Esther sagt "mehr links, mehr recht, nein, höher, ja, so ist gut" und dann kleben wir sie mit so Knetgummi an die Wand (damit a) es keine Löcher gibt und b) die Bilder nicht runterfallen, weil ehrlich gesagt, ich weiss nicht aus was die Wände hier genau bestehen, aber Backstein und Mörtel kann es nicht sein, eher Kleenex und Spucke). Dafür kann man Herrn Wang beim Karaokesingen hören. Kein Flachs! Ab und zu singt der ganz laut (so ein wenig wie Mister Asmodi, für die die den kennen). Wir singen dann manchmal zurück...

Montag, August 07, 2006

Alarm!

Sieht harmlos aus, die Kleine, gell? Wer hätte gedacht, dass dieser Feueralarm so einen Rabatz machen kann! Es hängt bei uns im Zimmer und macht normalerweise gar nichts. Still und stumm klebt er an der Decke und sieht aus wie ein Rauchmelder der dringend eine neue Batterie bräuchte (weil da nichts blinkt, so wie beim Rauchmelder im Gang). Er braucht aber keine Batterie, oh nein, das Kerlchen ist verkabelt. Und wie! Irgendwo in den Untiefen von unserem Block hat sich ein Drähtchen dazu entschlossen "Feurio!!!!!" zu quietschen und dann gings los. Wie auf Kommando haben alle Feueralarme im Block losgeschlagen. UUUIIIUUUIIIUUUIIIUUUIIIUUUIII!!!!!!!!!!!!! Das ganze am Sonntag um drei Uhr nachmittags. Wir gerade gemütlich im Bett, "The Sopranos" auf DVD geschaut, draussen Regen. Wohlig. Warm. Gemüse. Und dann das. Ich bin gestanden im Bett. Aber Hallo! Erstmal war gar nichts klar. Dann dachte ich der Rauchmelder hat unsere Kochkünste sicher falsch interpretiert oder ein Schabe ist ihm über den Sensor gekrabbelt. War aber nicht so. Dann hat es uns langsam gedämmet dass das wahrscheinlich nur zu unserer Sicherheit ist und wir lieber mal checken sollten, ob nicht das Treppenhaus in Flammen steht. Stand aber nicht. Dafür standen überall Asiaten vor den Wohnungstüren und kuckten verdutzt drein. Etwa so wie wir. Da es nirgends nach Rauch roch und auch keine schreienden Mütter Babys aus dem obersten Stock warfen nahmen wir an, dass es wohl ein Fehlalarm war. Kurze Zeit später gallopiert dann auch Aucklands Feuerwehr an und drei Herren in Brandschutzanzügen und Atemgeräten stürmten die Garage. Dann stürmten sie wieder raus, meinten alles sei in Ordnung und fuhren wieder von dannen. Es hat mir gerade noch gereicht ihr Löschfahrzeug zu knipsen.



Sonntagnacht 23:15 - Esther träumt, Dominik ist gerade in dieser herrlichen Übergangsphase wo man noch selber entscheidet ob man jetzt fliegen kann oder doch lieber mit den drei Bikinischönheiten einen Mojito trinken will --- da plötzlich UUUIIIUUUIIIUUUIIIUUUIIIUUUIIIUUUIII!!!!!!!!!!!!!!!! Aber jetzt hat es keiner mehr ernst genommen...



Montagabend - 20:42 - bis jetzt ist alles ruhig.

Freitag, August 04, 2006

Klimakontrolle

Hier mal ein Post der zur Abwechslung ohne Bild auskommt. Ich hab grad kein passendes zur Hand.

Gestern abend, als ich eben den Müll raustragen wollte, da waren sie wieder offen, die Fenster. Es ist ein ständiger Kampf zwischen den Asiatischen Wohnparteien in diesem Haus und uns. Na, nicht wirklich, nur ein bisschen. Der Asiate an sich ist ja ein sehr luftliebendes Wesen. Wer kennt sie nicht, die papiernen Wände in ihren Wohnhäusern, durch die auch gerne mal Ninjas springen, komplett ausgerüstet mit Wurfstern und dings, Nuntschaku (ich widerstehe jetzt mal dem Bedürfnis, das korrekte Wort auf Wikipedia nachzuschauen). Und dann natürlich Origami, und wallende Kleider und all das Zeug. Wer zu uns nach Hause kommt, dem wird auffallen, dass bei den meisten Wohnungen die Fenster sperrangelweit offen sind. Eben, luftliebende Bewohner. Ziehen muss es durch die Gänge!

Und wir Schweizer sind eben gerne ein wenig in unserer eigenen Schachtel. Doppelverglast und minergieverschalt. Damit es nicht so müffelt haben wir ja auch gute Dampfabzüge von der Verzinkerei Zug und glatte Parkettböden, Meister Proper sei Dank. ------ Nun, dem ist hier nicht so. Der Neuseeländer baut eher günstig und damit es dann trotzdem warm bleibt müssen eben Spannteppiche her. Im Elektrofachhandel gibts neben diversen Heizkörpern auch Luftentfeuchter in verschiedenen Grössen und ein wenig Schimmel in den Badezimmerecken gehört zum guten Ton. Das Wetter hier tut dann das übrige dazu. Alles zusammengerechnet ist also die Asiatische Einstellung sicher gesünder als unsere, auf Auckland angewendet meine ich. Und nachdem wir gestern unsere Kumaras mit Olivenöl und Knoblauch bepinselt haben, bevor wir sie in den Ofen geschoben haben, verstehe ich ja auch, dass Herr Wang von nebenan die Fenster im Gang aufreisst.

Es ist nicht einfach, Schweizer zu sein in Neuseeland. Aber mikrometerologisch gesehen sehr interessant: Weil unsere Fenster zu sind, und wir des nachts ja auch atmen, bildet sich quasi Nebel in unserer Wohnung, der dann zaghaft vom Schlafzimmer nach unten schwebt und sich dort gemütlich an den Fenstern niederschlägt. Morgens ist dann die untere Hälfte der Fenster beschlagen, die obere nicht. Weil Nebel ja gerne knapp über dem Boden wabert. Tagsüber sind dann die Fenster einen Spalt offen (würden wir das in der Nacht tun, wir hätten keinen Schlaf...) und abends hat sich das Mikroklima wieder in Richtung Schweiz verschoben.

So ist das hier. Ich kauf mir demnächst mal eine Wetterstation für drinnen, dann kann ich Euch genaueres erzählen!

Mittwoch, August 02, 2006

Wenn die Musi spüat

Etwas vom Ersten, was mir in Auckland in die Augen gestochen ist, war das grosse Plakat beim Eingang von "Real Groovy", dem besten Plattenladen am Platze. Da hing dieses Konterfei einer unbekannten Schönheit und daneben stand etwas, was ich nicht verstand. Übersetzt hiess es für mich "Grosse Runga-Vögel". Keine Ahnung was Runga-Vögel sind, werde ich sicher noch lernen, sagte ich mir. Habe es aber nie gelernt. Dafür habe ich gelernt, dass das nicht Big Runga Birds heisst, sondern Bic Runga - Birds. Es ist das neue Album von Bic Runga, und das Album heisst Birds. Es hat sich dann auch herausgestellt, dass Annabel, die inoffizielle Herrscherin in unserem Labor, eine gute Freundin von Bic ist. Wer es nicht glaubt soll das Album kaufen. Da ist in der Verdankung ihr Name zu finden. Das ist übrigens typisch hier: Alle kennen mindestens einen bekannten Musiker von Neuseeland. Aber ich schweife ab. Ich habe mir dann natürlich sofort das neue Album von Bic Runga, ähm, herunterge- öhm, gekauft wollte ich sagen, ähm, ja. Aber mittlerweile ist alles wieder legal. Wir haben das Album nämlich nachträglich nachgekauft. Ich kann es auch nur empfehlen. Bic Runga ist so quasi zwischen Katie Melua und Morcheeba angesiedelt. Das sagt ja wohl alles. Wunderbare easy-listening Musik!

Und wir vermissen ein wenig Eure Kommentare. Schreibt doch wieder mal was, irgendwas! Es ist sonst so öde, in die Einsamkeit hineinzuschreiben.