Esther änd Dominik ar going tu Niusiländ. Änd hir is sö pleis tu ried all sö sings dät dei häf egspiriensd. Fönni storis, brefteiking ädwentschörs änd matsch mor. Iur komments ar wellkom of kors!

Donnerstag, April 12, 2007

Blinde Froesche und anderes Zeug

Ich muss Euch jetzt noch das Bild von dem armen Frosch nachliefern, den wir im Beachhouse in Korolevu geblitzt haben. Das war ja was! Da tschalpt man so ahnungslos durch den Garten zu seiner Bure und dann springen einem die Froesche nach links und rechts aus dem Weg. Aber den hier, den haben wir erwischt! Von der Seite haben wir uns angeschlichen und ihn dann mal mit einem Blitz aus zwei Meter Distanz bewegungsunfaehig gemacht. Dann gleich nahe dran und mit Makro voll draufgehalten. Ich habe ihm glaub ich sieben Mal oder so in die Pupillen gezappt, der arme Kerl war voellig fassungslos. Ich weiss nicht ob er jetzt wieder ein normales Froschleben fuehren kann oder ob er kurz darauf von einer Seeschlange verschlungen wurde weil er blind wie ein Maulwurf am Strand herumgeeiert ist.
Drei Wochen war der Frosch so krank.
Jetzt raucht er wieder. Gott sei Dank!
Wilhelm Busch
Und dann die Geckos. So schnusig! Die machen so fiepende Geraeusche, was einzigartig ist fuer Reptilien und halten ausserdem die Mosquitos in Schach. Dafuer bin ich denen unglaublich dankbar. Schliesslich haben sie uns in Neuseeland schon Angst gemacht von wegen Dengue Fieber und so. Das ist eine Virusinfektion die man sich von den Mozzies holen kann und der Name "Break Bone Fever" sagt schon wie sich das dann anfuehlt. War aber nicht.

Die wahre Gefahr lauerte woanders. Naemlich bei Mike's Divers. Und das ist eine Warnung an alle: Solltet ihr zufaellig planen, auf Fiji einen Tauchkurs zu machen, also zum Beispiel den PADI Open Water Diver: MACHT DEN NICHT BEI MIKE'S DIVERS! Die Typen sind eine Katastrophe und PADI International wird von mir noch einen Brief kriegen...
Es begann ja alles ganz harmlos. Wir im Beachhouse, mal angefragt ob denn Judith und Esther hier den PADI OWD machen koennten, ja klar, kein Problem. Eben, mit obiger Tauchschule. Und am naechsten Tag stand dann schon Walai auf der Matte, der 'Manager' und nachdem die Girls je 450 FJD abegdrueckt hatten gings auch schon los. "Can we do it in three days?" "Yes, yes, no problem." Alles Bula, alle happy. Denkste. Sie haben uns wohlweislich verschwiegen, dass Sonntags in Fiji nicht gearbeitet wird (= plus ein Tag). Auch dass sie nur einen Instruktor haben, bei dem aber die 'reichen Touristen' aus dem Edelresort nebenan Vorrang haben (= plus ein Tag). Und dass da Luft aus dem Barometer entweicht, oder der Lungenautomat kaputt ist und darum der zweite verwendet werden muss, oder Schimmel im Mundstueck waechst, oder die Wetsuits zerrissen sind, und ueberhaupt nicht in der richtigen Groesse vorhanden sind, oder dass ganze Kursmodule unter den Tisch gewischt werden, das haben wir auch erst spaeter mitgekriegt. Der Unterricht begann jeweils mit dem Satz "Grab a seat, grab a seat!" Auf welchem man dann sass und der Dinge harrte, die da kommen. Die kamen dann meistens erst eine halbe Stunde spaeter. Fijitime. Kann ja lustig sein, aber nicht so. Ich habe Esther jeweils begleitet und habe gebetet dass sie am Abend heil wieder aus dem Wasser kommt. Na, so schlimm war es nicht! Die Leute waren ja alle sehr nett, Nathan, der Assistant Dive Instructor, war auch muskuloes und gutaussehend, die waren mit ihrem Business einfach heillos ueberfordert und irgendjemand hat sich wohl entschieden da einfach noch soviel Geld rauszuquetschen wie moeglich, bevor denen der Hahn zugedreht wird. Dafuer hatte Walai dann Zeit mit mir ueber Gott zu reden und ob ich ein paar Zeitschriften darueber lesen moechte... Hae? Am naechsten Morgen, auf dem Weg zur Tauchschule sah ich dann den 'Zeugen Jehovas' Tempel beim Dorfeingang, da war alles klar... Aber da war es schon zu spaet. Walai schnappte mich und entfuehrte mich ins Dorf. Also eher in den Wald. Durch ein paar Suempfe, an Schweinen und anderem Getier zu seiner Huette. Also eher Baracke. Wie auch immer. Da sass ich dann unter dem Brotfruchtbaum und bekam den Wachturm in die Hand gedrueckt. Walai verschwand und ich fragte mich ob die Situation eigentlich noch surrealer werden kann? Sie kann. Ich entschied mich, den Wachturmstapel mit einer netten Bemerkung in der Baracke zu deponieren und mich zu entschuldigen. Also mal vorsichtig ins Haus gelinst. Da tummelten sich so etwa sechs Kinder (das passt ja zu den Zeugen Jehovas: Kein Sex vor der Ehe aber dann ran wie die Karnikkel - wie schreibt man eigentlich Karnikkel? Wie auch immer.) und eines davon holte Mami. Und Mami gab gerade der Nummer sieben die Brust. Oh Gott! Ich alleine vor der halbnackten Fijianerin, und dann noch die vom Manager, und dann noch von den Zeugen Jehovas, ich habe wahrscheinlich alle Tabus gebrochen die man auf Fiji nur brechen kann. Ich stammelte was von Danke und ich muesse zurueck zur Tauchschule und nein, ich finde den Weg und sowieso und entschwand zwischen den Huehnern und Schweinen. Puuh. Kurze Zeit spaeter tauchte dann Walai wieder auf und ich machte ihm klar dass diese aehm, Religion (konnte ja schlecht Sekte sagen solange Esther noch Tauchunterricht geniesst, er koennte ihr ja die Luft abdrehen) nicht so das Ding ist da wo ich herkomme, aber, so beeilte ich mich ihm zu versichern, fuer ihn sei das sicher super, aber nein danke, ich haette meinen Weg gefunden und den begehe ich ohne Wachturm. Er schluckte es, war aber leicht eingeschnappt, wie die Zeugen es immer sind wenn man sie abwimmelt. Und damit war dann Ruhe.

Auf jeden Fall hat Esther jetzt ihren Tauchschein. Wir haben nachher auch mit einem besseren Unternehmen getaucht (Kai Viti Divers, die haben uns dann gezeigt wie man es richtig macht). Und siehe da: Tauchen macht Spass! Und der Rest der Ferien war auch supidupi. Und davon erzaehle ich Euch spaeter.