Nachtrag
Die Beine erinnern sich immer noch....
Esther änd Dominik ar going tu Niusiländ. Änd hir is sö pleis tu ried all sö sings dät dei häf egspiriensd. Fönni storis, brefteiking ädwentschörs änd matsch mor. Iur komments ar wellkom of kors!
Am Freitag waren Mat und Mary zum Fondueessen bei uns. Dank unseren lieben Verwandten in der Schweiz haben wir immer eine Portion Gerberfondue im Schrank und auch Kirsch ist zur Genüge vorhanden. Ich aber muss leider vermelden, dass der Quittenschnaps zur Neige gegangen ist... Und wie wir da so eifrig die Brotstücke in den geschmolzenen Käse tunken (Caquelon und Rechaud sind mit Campingkocher und Kochtopf ersetzt, was prima funktioniert) und mit Sauvignon Blanc runterspülen (und hier muss ich sagen, der schlägt den Schweizer Weissen also bei weitem!), da erwähnen die zwei dass sie am Sonntag den halben Marathon rennen. Ich verschlucke mich am Käse und gestehe, dass ich mich zwar schon im Juni registriert habe, aber dann wegen mangelndem Training und Fuss verstaucht und zuviel zu tun und so... das lassen sie alles nicht gelten und nach dem fünften Kirsch bin auch ich der Überzeugung, dass ich die 21 Kilometer absolvieren kann. Und so gabs am Samstag dann deftig Kohlenhydrate (auch um den Hangover vom Freitag wegzukriegen) und um 9 kroch ich in die Federn. Heute um vier dann raus, mit Mat und Mary auf die Fähre nach Devonport (von dort gehts los) und um halb sieben gings los! Es hat riesig Spass gemacht. Wir drei haben uns versichert dass unser einziges Ziel ist, einigermassen würdig über die Ziellinie zu wanken, mehr nicht. Und ohne irgendwelchen Druck sind wir dann ganz beflügelt vor uns hin gejoggt. Über die Brücke zurück in die Stadt und mit jedem Kilometer waren da mehr Glückshormone und bei Kilometer 16 grinste ich übers ganze Gesicht. Dann hat Adidas bei Kilometer 17 noch ein Gebläse hingestellt zur zusätzlichen Motivation. Da konnte man vornedran rennen und dann wurde man nochmals angeschoben. Bei Kilometer 20 meldete sich die linke Wade aber blieb dann schön brav ruhig für den letzten Kilometer. Und ich habs geschafft! *Schulterklopf* Nach mehreren Bechern Powerade, zwei Bananen und einem verdienten Frühstück in unserem Lieblingscafé sind es nur noch die Beine, die mich an heute Morgen erinnern.
Wenn ich abends das Auto in der Garage abstelle, dann nerve ich mich immer leicht, weil meine Parkfeldnachbar, mit seinem SUV Schlitten hat das nicht so im Griff und lässt mir so wenig Platz, dass ich kaum aussteigen kann. Also dachte ich mir, schreib dem doch ein liebes Brieflein, klemm es unter den, ähm, wie heisst windscreen wiper nochmals auf deutsch? Und alles wird sich zum Guten wenden. Gesagt. Getan. Vergessen.
Der einzige Grund, warum das YHA Auckland überhaupt noch existiert ist Esther. She saves the day. Und zwar jeden. Ne, natürlich ist es nicht so schlimm, aber es ist natürlich schon nett, wenn sie in Internet-Reise-Foren lobend erwähnt wird. Allerdings scheint die Person die den Eintrag geschrieben hat ja schreckliche Ferien gehabt zu haben, denn so schlimm ist das Hostel also wirklich nicht! In einem sechs-Bett-Zimmer kann es nicht angenehm sein (Esther kann das bestätigen, sie muss bei den Männer-Dorms am Morgen manchmal den Rauswurf übernehmen, und die Luft da drin, die kann man auslöffeln...).
Das ist das traurige Ende von 300 Gramm Sprüngli Pralinen. Gähnende Leere. Kein fröhliches Kullern mehr, wenn man die Schachtel erwartungsvoll schüttelt. Aus und vorbei sind Fragen wie "Dunkel? Oder doch hell? Ach was, ich nimm gleich beide!" Und auch keine Krisen mehr: "Wieviele hast Du heute schon gegessen?!" "Waf? Gegeffen? Nu' eine!" *Schluck*.