Esther änd Dominik ar going tu Niusiländ. Änd hir is sö pleis tu ried all sö sings dät dei häf egspiriensd. Fönni storis, brefteiking ädwentschörs änd matsch mor. Iur komments ar wellkom of kors!

Samstag, November 24, 2007

Tongariro Crossing

Die Tongariro Querung wird von Neuseeland ganz unbescheiden als die schönste Tageswanderung der Welt angepriesen. Der Tongariro-Nationalpark liegt im Herzen der Nordinsel und zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass da mehrere Vulkane einträchtig nebeneinander stehen: Der Ruapehu, der Ngauruhoe und der Tongariro. Den Mannen von der UNESCO hat es so gefallen da, die haben das Gelände gleich zum Weltnaturdingenserbe erklärt. Und recht habense, denn es ist schön da! Der Spass beginnt, wenn man von Taupo her von der 1 auf die 47 abbiegt. Dann muss man auf dem mp3-Player den Lord of the Rings Soundtrack auswählen und die Lautstärke ganz hochfahren (siehe Film).
Ich schwöre: man wünscht sich diese Strasse nähme nie ein Ende! Aber sie nimmt. In National Park. Dort wird übernachtet, damit man dann zeitig den Shuttlebus zum Beginn des Wanderweges nehmen kann. In der YHA in National Park trifft man dann auch die ersten Wandersleute, die ebenselbes Ziel vor Augen haben. Da sind wir auch Geröllhalde und Wanderzmorge begegnet. Zuerst haben wir nur Wanderzmorge gesehen, ein ausgedorrter, vegetarischer Innerschweizer (ich hätte ja gesagt Aargau, aber Esther hat da was aus dem Akzent herausgehört...), der daran war sein eigenes Brot zu backen. Das ist ja an und für sich eine lobenswerte Betätigung und wir wären ja auch die letzten die da spotten würden. Aber nicht wenn es darum geht, das Packvolumen auf der Wanderung zu verkleinern! Seine Freundin, eine von der Sorte die mit Hausschuhen und Trainerhose ungeniert in der Gemeinschaftsküche herumrollt, hat dann ein wichtiges Thema aufgeworfen: was essen wir zum Frühstück? Also mit "wir" hat sie Geröllhalde und sich selbst, Wanderzmorge, gemeint. Denn es ging darum, ein ausgewogenes Wanderzmorge zu planen. Wanderzmorge! Nur Schweizer machen einen solchen Unsinn! Der Neuseeländer toastet eine Scheibe Weissbrot und haut Büchsenspaghetti drauf. Ist auch nicht super, aber wenigstens nicht paranoid. Geröllhalde hat dann vorgeschlagen, man könne ja vom Brot ein Stück... vorauf dann WZ eingeworfen hat, dass man dann ja zweimal am Tag dasselbe essen würde... Wir haben währenddessen versucht Canasta zu spielen, hatten Ohren wie Salatblätter und unterhielten uns geflissentlich auf englisch, damit GH&WZ ja nicht auf die unseelige Idee kommen könnten, noch mit uns zu plaudern. Währendessen versankt im Westen die Sonne und malte den Ngauruhoe mit den schönsten Farben an.

Am Morgen geht es dann zeitig los. Weil die Tongariro Querung eine Wanderung von A nach B ist, nimmt man den Shuttlebus, der einem hin und auch wieder zurückbringt. Im Bus dämmert es einem dann dass man beileibe nicht alleine ist. 200 andere sind auch da und gewillt die 18 Kilometer zu gehen. Also ameist man sich durch wunderschöne Heidelandschaft, trinkt mit den Augen noch und noch vom Bild des schneebedeckten Ngauruhoe und freut sich mit jedem Schritt, dass man hier sein kann. Dann hört man Wanderzmorge und Geröllhalde hinter sich, die sich eifrig unterhalten. Sie haben offenbar rekognosziert und wissen, dass da am Ende noch ein strammer Abstieg auf einer Geröllhalde ansteht. Und nun besprechen sie gerade, wie man auf einer solchen Geröllhalde am besten vorankommt. Denn wie jeder weiss, mit Geröllhalden ist nicht zu spassen. Die kommen gleich nach den Grizzlybären und noch vor dem Stachelrochen. Jaja, lieber Leser und liebe Leserin, Augen auf bei Geröllhalden! Denn die Geröllhalde ist ein gar tückisch Ding. Ist es die Geröllhalde von der harten Sorte, die mit den scharfen Steinen, die gerne mal wegkippen um hinterrücks die Fusssehnen zu überdehnen? Oder ist es eine Geröllhalde von der rutschenden Sorte, eine von denen, wo man nie weiss ob da nicht eine Steinlawine, ja ich wage zu sagen Gerölllawine schlummert! So ging das weiter mit den Geröllhalden. Ich schwöre, noch drei Sätze mehr und ich hätte die beiden mit meinem Rucksack gefüttert. Aber bei den Soda Springs gings dann hoch, auf den Mangatepoposattel. Da schnauft man und spart mit dem Reden. Nur, damit man dann atemlos zwischen Ngauruhoe und Tongariro zu steht und vor Staunen weiter nach Luft japst. Die Wanderung ist an und für sich einfach: hoch - rüber - runter. Aber sie hat es in sich: zwischen den Vulkanen hoch, über rotgefärbte Kraterebenen, bei den türkisen Seen und an blendenweissen Schneefeldern vorbei die da mitten im peschschwarzem Lavagestein liegen. Es dampft aus dem Boden, der Blick in jede Richtung verliert sich fern in den Wolken am Horizont und man hat das Gefühl ganz im Mittelpunkt zu stehen. Viel zu schnell ist der Spass vorbei, doch die Beine wissen es zu danken. Am Abend haben wir uns dann im Bahnhofsbeizli (echt wahr! National Park hat einen echten Bahnhof mit Restaurant, und das Restaurant ist erst noch gut! April und Lise, wir haben da was verpasst!) bei lecker Sirloinsteaks erholt und die Erlebnisse nochmals Revue passieren lassen. GH und WZ waren nicht da, die haben wahrscheinlich aus den Resten ihres Brotes Fotzelschnitten gemacht. Wäre ja auch schade drum gewesen.

was ihr dazu meint:

Anonymous Anonym said...

Was gibt es Schöneres, als am Sonntagmorgen diesen Blog zu lesen ... und erst die Bilder ... so schön!

Vielen Dank fürs Berichten.

26.11.07

 

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